Pforzheim. Treibende Beats und flotte Rhythmen, gepaart mit einer schier unbändigen Spielfreude: Wenn die Musiker von Dr. Umwuchts Tanzpalast auf der Bühne stehen, bebt im Pforzheimer Kupferdächle der Boden. Dann hat das überwiegend junge Publikum am Freitagabend anderthalb Stunden lang Spaß.
Schnelle Nummern haben die sechs aus Bamberg angereisten Musiker im Gepäck. Nummern, die sich stilistisch irgendwo zwischen Ska, Rock und Funk bewegen, aber trotzdem in keine Schublade passen. Nummern, zu denen man sich bewegen kann: auf und ab hüpfen, sich um die eigene Achse drehen oder lässig im Takt vor sich hin grooven.
Eingängige Melodien
Die meisten Songs stammen vom neuen Album „Freizeit als Beruf“. Sie tragen Titel wie „Kauf kein Brot“ „Ach, Marie!“ oder „Oxymoronmann“. Die Melodien sind eingängig, die Texte nehmen sich selbst nicht allzu ernst. Einen Song nach der anderen hauen die sechs Musiker raus, gönnen sich und ihrem Publikum nur selten eine Verschnaufpause. Sänger Thomas Kießlich hat eine tiefe, kräftige Stimme, mit der er mühelos auch in den letzten Winkel des großen Saals vordringt. Das Mikrofon mit der einen Hand fest umklammert, nutzt er die andere dazu, wild in der Luft herum zu gestikulieren. Als er und seine fünf Bandkollegen nach rund anderthalb Stunden ihren letzten Song zu Ende gespielt haben, verlangt das begeisterte Publikum lautstark applaudierend nach einer Zugabe.
Eine solche hatten früher am Abend auch die Musiker von Leuchtstoffmöhre geben müssen. Sie sind die zweite Band des Abends und stehen als Opener vor Dr. Umwuchts Tanzpalast auf der Bühne. Auch sie machen laute, unablässig nach vorne treibende Musik mit deutschen Texten, die kaum einen im Publikum still stehen lässt.
„Böller“, „Polyester“ und „Hotel Mama“ heißen einige der Lieder, die die siebenköpfige Band ihrem Publikum mit Wucht entgegenschmettert. Seit 2012 existiert sie bereits. Die Musiker kommen aus Karlsruhe und spielen eigenen Angaben zufolge auch oft in Frankreich. Auf der Bühne geben sie alles, im Publikum treffen sie mit ihren Liedern voll ins Schwarze. Und der Boden im Kupferdächle bebt.

