Meggi Rochell und Gudrun Fusch stellen bei Buslat aus.
Nico Roller
Kultur
Ein Dialog der Gegensätze: Meggi Rochell und Gudrun Fusch stellen bei Buslat aus
  • Nico Roller

In der am Sonntag, 11. Mai, 11 Uhr, beginnenden Ausstellung der Künstlergilde Buslat begegnen sich die keramischen Skulpturen von Meggi Rochell und die experimentellen Drucke von Gudrun Fusch in einem spannungsreichen Dialog.

Es ist ein Spiel der Gegensätze, aber auch der stillen Übereinstimmung – zwischen Materialität und Emotion, zwischen Körperlichkeit und Abstraktion.

Rochells Figuren wirken auf den ersten Blick ruhig, fast still. Doch sie sind voller Spannung. Die Päpstin etwa sitzt abwartend auf einem Hocker, den Oberkörper nach vorn geneigt, die Beine zum Aufbruch bereit – ein Bild innerer Unruhe. Der „Boating Man“ ist mit seinem Boot verwachsen, das Leben fließt an ihm vorbei. Viele ihrer Figuren sind nackt – nicht aus Provokation, sondern als Ausdruck von Zeitlosigkeit und Universalität. Rochell interessiert sich für Emotionen, Bewegungen, Körperhaltungen. Was ihre Figuren denken oder fühlen, bleibt offen – gerade das macht sie so eindrucksvoll. Eine Sprinterin scheint durch Wasser oder Gras zu laufen, eine andere Figur schaut den Eintretenden skeptisch an. Der Betrachter wird immer wieder zur Auseinandersetzung aufgefordert – mit dem Werk und mit sich selbst.

Ganz anders die Werke von Gudrun Fusch – und doch im Geist verwandt. Vielschichtig wirken die Bilder aus stark mit Terpentin verdünnten Druckfarben, die sie mit einem Föhn so lange auf dem Blatt verteilt, bis einzigartige Effekte entstanden sind. So ergeben sich fließende Übergänge zwischen Weiß, Schwarz und Grau, aber auch intensive Gelb- und Orangetöne – eine psychedelisch anmutende Farbwelt. Der Zufall ist hier das leitende Prinzip, besonders in ihren Monotypien, die an Landschaften, Riffe oder Mikroorganismen erinnern. Doch Fusch kann auch planvoll arbeiten: Ihre Radierungen und Materialdrucke mit Zirkusmotiven – Artisten, Clowns – zeigen eine ganz andere Facette ihrer Kunst. In ihnen wird überlagert, verborgen, geschichtet – ähnlich wie in Rochells Keramiken, nur mit anderen Mitteln. So stehen sich in dieser Ausstellung zwei künstlerische Positionen gegenüber, die zunächst kaum vergleichbar scheinen – und sich doch in ihrer Offenheit und Tiefe begegnen.

Die Schau ist sonntags von 11. bis 25. Mai jeweils von 11 bis 17 Uhr im Katharinenthaler Hof geöffnet.