Mitreißend: die Musiker von Swing à la Django. Foto: Roller
Kultur
Flotter Konzertabend von Tango bis Volksmusik der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft
  • Nico Roller

Pforzheim. Gutes Essen, guter Wein, nette Menschen und jede Menge erstklassiger Musik: Was will man an einem Freitagabend mehr? Im Gemeindezentrum Sankt Antonius hatte die Deutsch-Ungarische Gesellschaft für alles gesorgt: für ein reichhaltiges Buffet vom City-Supermarkt Pischzan mit zahlreichen ungarischen Köstlichkeiten. Für Pogasca, ein traditionelles Salzgebäck, das die Frauen der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft zubereitet haben. Und für eine Weinprobe mit erlesenen Tropfen. So versorgt, macht es den 150 Gästen im restlos ausverkauften Saal noch mehr Freude, der Musik zu lauschen, die auf der Bühne gespielt wird.

Dort stehen und sitzen fünf Herren, die anderthalb Stunden lang auf ihren Instrumenten und in ihren Kompositionen zahlreiche Stilrichtungen kunstvoll miteinander kombinieren: Chansons, Swing, Tango, Jazz und natürlich ungarische Volksmusik. Sie nennen sich Swing à la Django, und ihr Name ist Programm: Immer wieder spielen sie Titel ihres musikalischen Vorbilds. Aber sie haben auch zahlreiche eigene Kompositionen im Gepäck, viele davon aus dem neuen Album „Swing City“. Sie tragen Titel wie „Liliom“ oder „Bossa Viktória“.

Seit vier Jahren existiert die Band, die in ihrem Heimatland Ungarn schon auf großen Festivals wie dem „Cafe“ aufgetreten ist. Auch mit großen Namen wie dem niederländischen Jazzgitarristen Stochelo Rosenberg oder dem ungarischen Zigeunergeiger Roby Lakatos standen die Musiker schon auf der Bühne.

Momentan sind sie in Deutschland unterwegs, im Dezember in Estland und Finnland, im Februar in Spanien. In Pforzheim waren sie vorher noch nie. Hier nehmen sie ihr Publikum mit auf eine Zeitreise in die 1930er- und 1940er-Jahre, präsentieren flotte, temperamentvolle Musik mit viel Schwung und Lebensfreude.

Jeder darf mal ein Solo spielen: Bandleader Pál Lombos auf dem Kontrabass, Geiger Bence Gazda, Gábor Gera auf dem Akkordeon, János Dani auf der Gitarre und Jószef Csurkulya auf der Zimbel. Aber auch wenn immer wieder improvisiert wird: Keiner der fünf Musiker drängt sich in den Vordergrund. Sie hören aufeinander, scheinen sich blind zu verstehen und funktionieren als harmonisches Ganzes.

Das Publikum hört gerne zu: Immer wieder bekommen die fünf Musiker tosenden Beifall, am Ende sogar so lange, bis die Zugabe folgt. Dora Bettinger freut sich über die durchweg positive Reaktion des Publikums. Die Vorsitzende der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft sieht in dem Abend einen vollen Erfolg und sagt, man habe damit einen weiteren Beitrag geleistet, die ungarische Kultur bekannter zu machen und die Völkerfreundschaft zu fördern.

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