
- Ralf Recklies | Calw-Hirsau
Sie sind beim Klostersommer in Hirsau nicht nur immer wieder gern gesehen – sondern werden dort auch regelmäßig bei ihren Konzerten gefeiert: Marc Marshall und Jay Alexander. Am Freitagabend hat das Gesangsduo vor nahezu ausverkauften Rängen ein Stück Italien in den Kreuzgang des Klosters Hirsau gezaubert und wurde am Ende begeistert bejubelt.
Der große Beifall, mit dem die beiden Sänger belohnt wurden, war mehr als verdient.
Charmante Ansagen
Mit ihrer musikalischen Mischung aus Pop und Klassik, mit ihren mal herzerwärmenden, mal mit einer Portion Witz versehenen Ansagen, mit ihrem Charme und nicht zuletzt mit ihrer authentischen Art, gelang es Marshall & Alexander, wie sich das Duo seit seiner Gründung vor 19 Jahren nennt, im Handstreich die Herzen der Besucher zu gewinnen. Dazu trug freilich auch Pianist René Krömer bei, der den in Baden-Baden geborenen Sohn des Schlagersängers Tony Marshall und den in Neulingen bei Pforzheim aufgewachsenen Tenor in bewährter Weise am Flügel begleitete.
Zum Mitsingen aufgefordert
Das Programm mit dem Titel „Das Beste von Marshall & Alexander“ hielt, was es versprach. Wunderbare Opernarien erklangen neben italienischen Schlagern, mit denen das Duo die Zuhörer regelrecht von den Stühlen riss. So beispielsweise, als Paolo Contes „Azzuro“ oder das einst von Bino gesungene „Mama Leone“ durch die Klostermauern schallte. Nicht minder angetan war das Publikum freilich von der von Jay Alexander wunderbar interpretierten Arie „Nessun Dorma“ aus der Puccini-Oper „Turandot“, bei der das Publikum den Sänger auch als Chor unterstützte. Die kurze Probe davor geriet dabei zum großen Lacher: „Das hört sich ja an, wie beim Start der Formel 1“, kommentierte Marshall den Klang, der ihm entgegenschallte. Zuvor hatte das Duo bereits ein Duett aus der Puccini-Oper „La Bohème“ gesungen und damit vielleicht den einen oder anderen Besucher erfreut, der am Vorabend die völlig verregnete „La Bohème“-Aufführung verpasst hatte.
Mit ihren Songs, die von „Lost That Lovin’ Feeling“ der Rightous Brothers über den ersten eigenen Erfolg „If You Could See Me Now“ oder „Try To Remember“ bis hin zu „Vivo per lei“ reichte, mit dem einst Andrea Bocelli und Judy Weiss Erfolge feierten, schafften es Marc Marshall und Jay Alexander, die von Anfang an gute Stimmung bis zum Schluss zu halten. Nicht zuletzt das Lied „Nie mehr allein“, das Marc Marshall einst von einer Klassenkameradin erhalten und erst später aufgenommen hatte, weil er befürchtete, die in dem Lied eingefangenen Emotionen nicht richtig wiedergeben zu können, sowie ein für Harry Belafonte 2008 geschriebenes Lied rundeten den Abend voller Wohlklänge ab.