
Paris. Die alte Dame im grünen Mantel tanzt. In Zeitlupe, die Augen halb geschlossen. Zu den Klängen der kleinen Folkloregruppe bewegt sie sich wie einst der Zwerg in David Lynchs Kultserie „Twin Peaks“. Inmitten des Pariser In-Viertels Marais, dem Zentrum jüdischen Lebens. Diesem Ort von Tradition und französischem Savoir-faire. Dutzende Passanten bleiben stehen. Auch Janusz Czech. Er kramt eine Kamera aus seinem signalroten Rucksack und macht Fotos. Das tut er ständig auf seinen Streifzügen durch die Metropole. Hier ein einsamer Straßenmusiker, dort eine Demo gegen die Corona-Politik oder im Umfeld des Terrorprozesses gegen die Bataclan-Attentäter. Die Stadt und ihre aktuellen Ereignisse: ein klassischer Genius loci. Sie ist Grundlage dessen, woran Czech während seines sechsmonatigen Stipendiums von Mai bis Ende Oktober an der berühmten „Cité Internationale des Arts“ arbeitet. „Paris bietet mir eine fette Wolke an Inspirationsquellen“, sagt der 46-Jährige.
Er nippt an einem „Café au Lait“ und erzählt: Gegenüber eines Demo-Stands für Palästina sieht er
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