
- Eckehard Uhlig
Maulbronn. Eine Vogelpfeife gab mit langgezogenem Ton das Startsignal. Menschenstimmen stammelten verängstigt vom Auftauchen eines großen Kometen, der den Weltuntergang herbeiführen würde. Dann intonierten Instrumentalisten Andrea Falconieris „Ciaconna“, einen ausgelassenen Tanz aus dem 16. Jahrhundert, der damals als schamlos verrufen war: Die Trommel dröhnte, Rasseln klapperten, eine Geige fiedelte laut, Gambe, Violone und die mannshohe Chitarrone sorgten für das Generalbassfundament, eine hohe Laute fügte zärtliche Klänge hinzu, der keck gebogene Zink mischte sich mit lärmend-näselnder Bläserstimme ein. Dazu zitierte ein Ensemble-Mitglied „Tränen des Vaterlandes“ , das berühmte Andreas Gryphius-Sonett von 1636: „Wir sind doch nunmehr ganz, ja mehr denn ganz verheeret...“
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), in dem vor allem unter der bäuerlichen Landbevölkerung zwei Drittel der Menschen ihr
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