Ausdruck und Akrobatik wissen die Tänzer und Tänzerinnen aus allen Herren Ländern trefflich zu vereinen. Foto: Meyer
Kultur
Night of the Dance: Buntes Tanzprogramm unterschiedlichster Genres im CCP

Pforzheim. Eleganz, Kraft und Leidenschaft gepaart mit einer spielend leicht daherkommenden Perfektion des tänzerischen Ausdruckes – das sind die Kernelemente von „Night of the Dance“ – egal ob die 16-köpfige Truppe „Broadway Dance Company & Dublin Dance Factory“ sich dem irischen Stepptanz widmet oder ein hochakrobatisches „Pas de deux“ den Zuschauern im Pforzheimer CongressCentrum den Atem stocken lässt.

Die verschiedenen Choreographien in einer Sphäre zwischen Realität und Illusion bewegen sich stets im Spannungsfeld zwischen Altbekanntem und experimentell Neuem – wohl ein Garant für die Aufmerksamkeit der Zuschauer.

Zentrales Element des zweistündigen Bühnenfeuerwerks ist indes der irische Stepptanz, der allein schon mit seiner Rhythmik besticht und die Zuschauer regelrecht in die Choreographien hineinzieht. Lässig leichte Steppbewegungen, die sich zu einem donnerenden Stakkato völlig synchron arbeitender Füße auswachsen. Von besonderer Ausdrucksstärke: die Irin Maeve Mc Phillips und die Engländerin Hollie Exton. Vorne weg der Italiener Leam Caputo, der als einer der schnellsten Stepptänzer der Welt gilt.

Und dann immer wieder Auftritte des argentinischen Akrobaten Gerardo Gudierrez und der Tanzakrobatin Michelle Ernandez, aufgewachsen in einer Zirkusfamilie. Die spielend leicht daherkommende Mischung aus Ballett, Akrobatik und Latin lässt in der Tat keine Wünsche offen. Schwerkraft scheint bei diesem Paar kein Thema zu sein. So schwingt Gudierrez seine scheinbar zerbrechliche Partnerin über Kopfhöhe – sie immer noch in graziler tänzerischer Bewegung – und fängt sie kurz über dem Boden wieder auf.

Aber auch Modern Dance, Latino-Zauber und Breakdance hat die kunterbunte, international aufgestellte Truppe mit starken Schwerpunkt auf Südamerika zu bieten. Auf einen roten Faden wird verzichtet. Kleiner Wermutstropfen vielleicht das „Michael Jackson Tribute“ mit einem Liam Caputo als etwas fülligen Vortänzer. Dieser gibt dem verblichenen Pop-Heroen – trotz bester Haltungsnoten – doch eine ehe unfreiwillig komische Note.

Tosender Applaus samt Zugabe und Tanzeinlage mit dem Publikum beenden eine kurzweilige Nacht des Tanzes.