

- Gerd Lache
Knittlingen. „Ich bin noch nie mit einem Hyperaktiven auf der Bühne gestanden“, scherzte Peter Freudenthaler im restlos ausverkauften Kulturkeller Cellarium in Knittlingen. Gemeinsam mit dem äußerst umtriebigen Harry Klenk, Sänger und Gitarrist von You, Holztrio und Roadsong, stellte der Fools-Garden-Frontmann ein Programm auf die Beine, dem das Cellarium den Titel „Masterminds“ verpasste.
Die beiden Bühnenprofis boten einen Rückblick auf gut vier Jahrzehnte Rock- und Pop-Geschichte. Zwischendurch gab’s Anekdoten aus dem Leben der beiden. So heißt Klenk in Freudenthalers Familie Hasi, weil deren Tochter im Kindesalter den Namen Harry nicht aussprechen konnte. Und Klenk konterte mit dem Kosenamen Peterle.
Das regionale Promi-Duo präsentierte dem gut gelaunten Publikum jene Songs, die ihren musikalischen Weg beeinflusst haben. Titel wie „House Of The Rising Sun“ (Animals), „Angie“ (Rolling Stones), „Little Wing“ (Jimi Hendrix); „Let It Be“ (Beatles) und „Lady In Black“ (Uriah Heep) trugen ebenso den eigenen Interpretationsstempel der „Masterminds“, wie der Hitparaden-Quotenhit „Stairway To Heaven“ (Led Zeppelin). Mehr als 20 bekannte und unbekannte Lieder waren in einem Medley oder als Vollversion zu hören.
Überraschend für manche Fans von Sänger Freudenthaler: Der gelernte Klavierbauer bewies auch flinke Finger auf den Keyboard- und Harmonika-Tasten. Zudem hatte Gitarrist Klenk ein beachtliches Arsenal an elektronischen Bodentretern vor sich, mit denen er Sounds und Samples generierte und damit eine Begleitband ersetzte. Musikalische Unterstützung leistete beispielsweise Gitarrist Björn Koschnike bei „Shape Of My Jerart“ (Sting) und „I Don’t Want To Talk About It“ (Rod Stewart). Koschnike bearbeitet gewöhnlich die Saiten bei „2am“, einem Maulbronner Trio, das als Vorband ausnahmsweise in Fünferbesetzung und mit Frontfrau Jenny Schmid mit Coversongs auf das „Masterminds“-Konzert einstimmte.
Durch Rolf Mast, der das Konzert initiiert hatte, wurden „Don’t Feel Like Dancing Tonight“ (Julian Dawson) und „Fix You“ (Coldplay) von Akkordeontönen untermalt. „Eigentlich haben wir lediglich eine öffentliche Probe im Cellarium geplant“, entschuldigte sich Freudenthaler augenzwinkernd bei den Zuhörern ob der kurzen Vorbereitungszeit für kleinere Vortragsfehler – die man geflissentlich überhören konnte. Den Stimmungspegel der knapp 200 Gäste schien dies ohnehin nicht zu beeinflussen. Vom ersten Ton an begleitete das Publikum mit Refrain-Gesang und rhythmischem Klatschen die „Masterminds“ auf ihrer musikalischen Zeitreise durch die Jahrzehnte. Einige bedauerten: „Schade, dass das Konzert nur etwas Einmaliges gewesen sein soll.“