
Pforzheim. "Ja, ich weiß, es war ne geile Zeit" – und die ist für den Pforzheimer Musiker Paul Wetz entgegen dem Songtext noch lange nicht vorbei. Denn er startet jetzt so richtig durch. Nach 20 Jahren hat er zusammen mit Eva Briegel von Juli den Hit neu interpretiert, und zwar ganz in seinem Stil. Doch der Refrain, den Millionen von Menschen vor zwei Jahrzehnten in die Mikrofone von dem Playstation-Spiel "Sing-Star", im Auto, unter der Dusche oder auf Konzerten gegrölt haben, ist noch derselbe und lädt heute noch immer zum Mitsingen ein.
Zu dem Lied gibt es natürlich auch ein Musikvideo. Man sieht Paul Wetz und Eva Briegel in einem Auto sitzen. Die Stimmung: melancholisch und beruhigend. Gefilmt hat das Video ebenfalls ein Pforzheimer: Johannes Boger ist ein guter Freund von Paul Wetz und begleitet diesen auch auf seinen Auftritten.

"Juli hat mich angefragt und daraufhin haben wir uns in Berlin auf ein Kaffee getroffen. Wir haben uns alle gleich super verstanden und sie haben mir frei Hand gelassen was ich mit dem Song machen will." - Sänger und Songwriter Paul Wetz
Und das sind eine Menge: Egal, ob vor fünf Leuten in seinem WG-Wohnzimmer, bei seinen unzähligen eigenen Tourneen und Festival-Shows oder als Support von Musikkollegen wie Nina Chuba – mit der er sich ein Management teilt – oder Clueso in den größten Arenen des Landes. Im vergangenen Jahr ist Paul Wetz auch auf dem Happiness Festival in Schwann aufgetreten.
"Ich bin durch Familie und Freude mit der Stadt verbunden und bin ab und zu dort unterwegs",
- erzählt Paul Wetz über seine Verbindung zu Pforzheim.
Wer ist Paul Wetz?
„Ich brauchte viel Natur um mich herum. Vor allem, wenn ich auf der anderen Seite viel unterwegs bin“, erklärt Wetz.
„Ich mag es, bei den Konzerten die Verbundenheit zu den Menschen im Raum in ihren Augen zu sehen und zu spüren. Aber ich liebe eben auch diese Ruhe, die Abgeschiedenheit und das ich mich hier total zurückziehen und bei mir selbst sein kann. Gleichzeitig ist der nächste Bahnhof aber nicht weit weg, weshalb ich immer noch gut überall hinkomme.“
Wetz brauche diesen Kontrast. Ganz in Ruhe, ganz bei sich an neuen Songs schreiben und dann wieder raus auf die Bühne, ganz egal wie klein oder groß sie auch sein mag. „Als Performer sind das alles ganz unterschiedliche Erfahrungen, aber jede macht auf ihre Art und Weise Spaß“, erklärt er. „Denn der Platz, an dem ich mich dabei fühle, ist jedes Mal der gleiche. Ganz bei mir.“


Melancholie mit Herz und Beats: Wie Paul Wetz seinen Weg von Pforzheim in die Musikwelt geht
Derzeit arbeitet der Pforzheimer intensiv an seinem Debütalbum, das seine Singer-Songwriter-Skills mit Einflüssen zwischen Indie- und Skate-Punk aber auch Techno und Minimal der 2000er und Entertainer-Qualitäten zu einem melancholisch-melodischen Vibe verbindet, der in charmanter Weise seinesgleichen sucht. „Inhaltlich wird es um meinen Werdegang gehen“, erklärt Wetz.
„Das konstante Dazwischen. Die Nacht und die Ekstase, die Sehnsucht nach Ruhe, aber auch die Euphorie, das Ankommen und das Aufbrechen.“
Apropos Aufbrechen: Denn bis das Album im nächsten Jahr erscheint, ist Wetz noch ziemlich viel unterwegs.
"Vorerst will ich noch ein paar Solo Sachen rausbringen, aber mal schauen, was noch kommt. Lassen wir uns überraschen", so Paul Wetz.
Den Sommer über ist er erst auf diversen Festivals zu sehen, dann begleitet er Clueso auf dessen großer Open-Air-Tour. Und im Februar 2025 geht es mit neuer Musik im Gepäck wieder auf eigene Solo-Tour.