
- Gabriele Meyer
Bad Wildbad. Tatsächlich – es gibt sie: Opernaufführungen, in die man sich einfach hineinfallen lassen kann, ohne dass sie mit dem Staub vergangener Zeiten oder verquer kopfig konstruierten Bezügen zur Gegenwart mit Unbehagen verbunden sind. Im Kurtheater riss beim Bad Wildbader Belcanto Opera Festival eine der beliebtesten Opern Gioachino Rossinis das Publikum zu Beifallsstürmen hin – „La Cenerentola“ als musikalisches Feuerwerk, das schon bei der Ouvertüre Funken sprüht. Als stimmungsvolles Aschenputtel-Märchen mit schwindelerregenden Koloraturen wird dabei eine Geschichte erzählt, die schöner nicht sein könnte. Stehen doch am Ende, wenn alle Intrigen-Knoten gelöst sind, Liebe, Verzeihen und Güte.
Doch „La Cenerentola“ enthält auch tragische Elemente. Denn die dritte Tochter des Don Magnifico, der bei Rossini an die Stelle der Stiefmutter tritt, scheint kaum zu existieren und wird weder von Vater noch Schwestern anerkannt. Regisseur Jochen Schönleber hat aus dem schicksalsbeladenen Mädchen eine durchaus selbstbewusste
Sie haben schon ein Abo? Hier anmelden
Sie haben noch kein Abo?
Wählen Sie jetzt aus:
Angebote mit gedruckter Tageszeitung