Jonas Kaufmann kehrt am Sonntag auf die Bühne zurück. Foto: Warmuth
Kultur
Star-Tenor Jonas Kaufmann befürchtet „prekäre Situation“ für Münchner Oper
  • Britta Schultejans

München. Star-Tenor Jonas Kaufmann (47) sorgt sich um die Zukunft der Bayerischen Staatsoper. „Ich kann gut verstehen, dass die beiden Herren lieber gemeinsam aufhören als einzeln. Auf der anderen Seite müssen die Beiden auch verstehen, dass München dann in einer prekären Situation ist“, sagt er. Generalmusikdirektor Kirill Petrenko und Opern-Intendant Nikolaus Bachler werden das Haus 2021 verlassen. Wer danach kommt, ist noch ungewiss.

„Ich hoffe jetzt sehr, dass die richtigen Weichen gestellt und die richtigen Leute angerufen werden, damit wir in diesem Fahrwasser weitergehen“, meint Kaufmann. „Und das ist nicht einfach. Mehr als eine Handvoll Menschen, die das musikalisch auf dem gleichen Niveau fortführen wie Petrenko, fallen mir nicht ein – und die haben alle schon Jobs an anderen Häusern.“ Er selbst könne sich übrigens schon vorstellen, einmal ins Regie-Fach zu wechseln, oder „über den zweiten Bildungsweg das Dirigieren anzufangen“, sagte. „Aber so lange das mit der Stimme so gut funktioniert, stellt sich die Frage nicht.“ Kaufmann meldet sich nach seiner krankheitsbedingten Pause zurück auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper und singt an diesem Sonntag an der Seite von Anja Harteros die Titelrolle in der Umberto-Giordano-Oper „Andrea Chénier“ in einer Inszenierung von Philipp Stölzl. Es ist die erste Neuinszenierung dieser Oper in der Geschichte des Hauses.

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