Bei einem Konzert im „Bottich“: Foto: PZ
Kultur
Trauer um Folk-Legende Colin Wilkie
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Pforzheim/Pfaffenhofen. Der Folkclub Prisma trauert um Colin Wilkie, der im Alter von 86Jahren gestorben ist. Bereits 1966 trat der britische Sänger-Songschreiber zusammen mit seiner Frau Shirley Hart zu ersten Mal in Pforzheim auf, wo sie Hese Schröter und die junge lokale Folkszene kennenlernten. Aus den ersten Kontakten entwickelte sich eine langjährige Freundschaft mit zahllosen Konzerten im Jazzkeller und „Prisma-Bottich“ sowie eine tiefe Zuneigung in privaten Besuchen. 1969 war Colin Wilkie Gründungsmitglied des Pforzheimer Folkclub 69, der ab 1974 in den Folkclub Prisma überging.

Der gebürtige Londoner, der seit vielen Jahren in Pfaffenhofen im Zabergäu lebte, hatte großen Anteil am deutschen Folk-Revival der 1960er- und 1970er-Jahre. Wilkie und Hart zogen bereits 1961 als Straßensänger durch Frankreich, traten bei fast allen der legendären Burg Waldeck-Festivals (1964-1969) und in Theatern auf.

Colin Wilkie gehörte mit rund 20 veröffentlichten Alben zu den wichtigsten Impulsgebern der deutschen Folkszene. Zusammen mit dem Briten John Pearse etablierte er unter Gitarristen die Spieltechnik des Folkpickings. Seine Lieder wurden von Künstlern wie Hannes Wader, Konstantin Wecker, Bill Ramsey, Pe Werner, Reinhard Mey und anderen interpretiert.