
Pforzheim. „Kollateral-Gewinn“, nennt der Pforzheimer Künstler Harald Kröner in Abwandlung des bekannten Slogans das Ergebnis, das der Oberen Rodstraße einen der beliebtesten Aufenthaltsorte der Stadt bescheren dürfte. Denn: Hier haben viele zusammengearbeitet, um einen Sommertraum zu erschaffen. Mit der grünen Oase – „ein kleiner Central Park“, sagt Kröner scherzhaft – gibt es jetzt einen Ort, an dem „Kunst zweckfrei ist, einfach spielt“. Und gleich noch für einen Zusatzgewinn sorgt. Raphael Assfalg, der seit Jahren einen erfolgreichen Eissalon in Huchenfeld betreibt, ist von der Konzeption Kröners überzeugt – und eröffnet an der eher unscheinbaren Ecke Bleichstraße/Obere Rodstraße seine neue Eisdiele „Celeste“. „Ohne diese schöne Grünfläche, wo man sich gemütlich aufhalten kann, hätte ich das nicht gewagt“, sagt Assfalg.
Gemütlicher Ort? Da konnten früher schon mal Zweifel auftauchen: „Von der Lkw-Batterie bis zu kiloweise Hundekot haben wir hier vieles entfernt“, sagt Karsten Linderich, Ausbildungsleiter Garten- und Landschaftsbau beim Internationalen Bund. Gemeinsam mit seinen drei angehenden Azubis hat er kräftig aufgeräumt, gemäht, Bäume und Sträucher geschnitten. Jetzt ist auch der Blick frei: auf die in den 1920er Jahren entstandene Anlage mit ihren Steinformationen. Jetzt auch mit zwei Plattformen für Couch, Sessel, Liegestühle, Sonnensegel und nächtlicher Lichtinstallation ausgestattet. Bald soll es wieder eine Eisbox geben, wie bei der ersten „sEInSinsel“ im Jahr 2019. „Das hat damals gut funktioniert. Die Kasse fürs Eisgeld wurde nur einmal ausgeraubt“, sagt Kröner.
Hier kommen nicht nur Planungsamtsleiter Reinhard Maier, Quartiersmanagerin Manuela Bäder und die Technischen Dienste, sondern auch Harald Spies als Vertreter der Anwohner ins Spiel: Unter dem Motto „Nützen kann schützen“ wünschen sie sich möglichst viele Besucher des kleinen Parks, „die immer eine Getränkedose mehr wegräumen, als sie mitgebracht haben“, sagt Linderich. Das gilt natürlich für den ganzen „Summer in the City“ im Quartier rund um die Bleichstraße: Überall laden bunte Bänke mit Pflanzen, kleine Alltagsinseln zum Verweilen ein – auch wenn dafür einige Parkplätze befristet wegfallen. „Wir wollen Lust auf das Umfeld machen, in dem die Menschen leben“, sagt der neue Kulturbürgermeister Tobias Volle.
Da sind natürlich auch die Anwohner gefragt: Auf einem Flyer, erhältlich an einem Ständer an der Oberen Rodstraße, sollen sie nicht nur weitere Nutzungsmöglichkeiten für die Grünfläche, sondern auch einen Namen vorschlagen. Ob das dann wirklich der „Central Park“ wird?
Mitmachaktion: www.pforzheim.de/qeb