Der in Maulbronn-Zaisersweiher geborene Modeschöpfer Harald Glööckler (53) berichtet von sexuellem Missbrauch in seiner Kindheit.

dpa
Mühlacker
Harald Glööckler: Ich wurde als Kind sexuell missbraucht
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Maulbronn/Berlin. Der in Maulbronn-Zaisersweiher geborene Modeschöpfer Harald Glööckler (53) berichtet von sexuellem Missbrauch in seiner Kindheit. Er sei fünf oder sechs Jahre alt gewesen, als ein Stammgast des Wirtshauses seiner Eltern sich in einem Waldstück vor ihm ausgezogen, ihn angefasst und ihn gezwungen habe, auch ihn zu berühren, sagte Glööckler der „Bild“-Zeitung.

„Wir machten einen Ausflug, meine Eltern haben sich nichts dabei gedacht. Es war ja ein netter Onkel, wie man damals sagte“, so der Designer. Er habe sich „wie erstarrt“ gefühlt, der Täter habe schließlich wegen eines heranfahrenden Traktors von ihm abgelassen. Er habe viele Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass er nicht selbst schuld an dem Missbrauch gewesen sei, erklärte Glööckler weiter. Den Täter zur Rede gestellt habe er auch als Erwachsener nie: „Ich musste das verdrängen. Sonst wäre ich verrückt geworden.“

Das war nicht das einzige schockierende Erlebnis in seiner Jugend. Als er 14 war, starb seine Mutter nach seinen Angaben an den Folgen eines von seinem Vater verursachten Treppensturzes. Offiziell sei als Todesursache ein Unfall angegeben worden. Er habe in den folgenden 13 Jahren bis zum Tod des Vaters im Jahr 1992 kein Wort mehr mit ihm gesprochen.

Glööckler absolvierte später eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann im Modekaufhaus Sämann und war zunächst als Verkäufer in der Herrenabteilung eines Modehauses in Mühlacker tätig. Hier wurde das Fundament für sein erfolgreiches Modebusiness gelegt. Markenzeichen Glööcklers ist ein Kronenmotiv, das oft von einem „POMPÖÖS“-Schriftzug ergänzt wird.