Pforzheim. Eine äußerst seltene Ehrung durfte Dirk Büscher am Freitag vornehmen: Walter Ernst Mayer feierte seinen 100. Geburtstag. Mit einem bunten Blumenstrauß, Geburtstagsgaben und den besten Wünschen der Stadt gratulierte der erste Bürgermeister zu diesem ganz besonderen Ehrentag.
Walter Ernst Mayer erblickte am 16. August 1923 das Licht der Welt. 1930 kam er in die Volksschule und absolvierte diese mit Erfolg. Während dieser Zeit war er seinen Eltern nach Möglichkeit behilflich.
Ferner betrieb er etwas Schwerathletik im Pforzheimer Athleten-Club. Auch war Mayer in der christlichen Jugend Mitglied. Am Schwimmen im Hallenbad fand er ebenfalls großen Gefallen.
Lehre als Schmucksteinfasser
Nach der Schulzeit begann Mayer eine Lehre als Schmucksteinfasser und absolvierte diese ebenfalls mit Erfolg. Nach seiner Lehre wurde er 1941 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen.
Währenddessen war Krieg, und er wurde als Sanitätssoldat in die Wehrmacht einberufen. Der junge Mann verbrachte diese Zeit in Russland und Italien jeweils an der Front. An der russischen Front wurde er bei Stalingrad verwundet. Nach seiner Genesung kam eras an die italienische Front. In Italien geriet er dann bei Neapel in französische Gefangenschaft und wurde als Gefangener 1944 nach Afrika in die Stadt Bizerte gebracht. Die Gefangenschaft dauerte rund drei Jahre, bis der Pforzheimer in die Heimat entlassen wurde.
Schaffner bei den Städtischen Verkehrsbetrieben
1947 fing er bei den Städtischen Verkehrsbetrieben als Schaffner an. Im gleichen Jahr trat er dem Pforzheimer Schach-Club bei, in dem er heute noch Mitglied bin. Es wurden auch Schachspiele gegen fremde Vereine durchgeführt.
1952 heiratete er Frau Margot Weschenfelder. Das Paar bekamen zwei Kinder namens Heidrun und Uwe. Mit seiner Familie unternahm er kleinere und auch größere Wanderungen. Diese Art der Freizeitgestaltung in den Alpen unternahm die Familie etwa 30 Jahre lang, wenn Mayer seinen Urlaub hatt.
Anfang der sechziger Jahre wurde Walter Ernst Mayer schließlich bei den städtischen Verkehrsbetrieben Busfahrer. Dieser Tätigkeit blieb er bis zur Rente treu.

