Die Besucher wurden ganz besonders am Freitagabend bei der Quiznacht gut unterhalten. Foto: Meyer
Johannes und sein neuer Freund: Der kleine, hier große, Drache Kokosnuss. Vater Alnayyar freut sich. Foto: Frommer
Pforzheim
125 Jahre Stadtbibliothek: Rund 7000 Besucher beim bunten Programm
  • Robin Daniel Frommer

Pforzheim. Freitag und Samstag bildeten den Höhepunkt des Jubiläums 125 Jahre Stadtbibliothek.

Während sich die gut besuchten Veranstaltungen am Nachmittag und Abend des Freitags, wie die „Jubi-Bar“, die Krimi-Quiznacht, das (ausgebuchte) Kriminaldinner „Crime & Dine“ und das pantomimische Krimiraten an ein erwachsenes Publikum richteten, lockten sieben der acht Stationen des „Jubiläums-Event-Samstags“ insbesondere Familien mit kleinen Kindern. Nur beim StaBi Quiz-Duell – einem Gruppen-Rätselspaß um die Geschichte der Stadtbibliothek – waren die Erwachsenen wieder unter sich.

Anja Bendl-Kunzmann, die Leiterin der Stadtbibliothek Pforzheim, rechnet, dass rund 7000 Besucher zu den Jubiläumsveranstaltung kamen. Im Gespräch mit der PZ bringt sie die Aufgaben einer Bibliothek im Hier und Jetzt auf den Punkt: „Unsere Kernkompetenz ist und bleibt das Lesen. Medienbildung und die Förderung von Medienkompetenz sind immer wichtiger; ebenso rechtliche Dinge, beispielsweise der Schutz unserer Klientel vor Fake-News oder Mobbing im Netz: Bei diesem Anliegen arbeiten wir mit der Kriminal-Prävention zusammen“. Für die von ihrer Institution angebotene Medienvielfalt wünscht sich Anja Bendl-Kunzmann, „dass sie von der Bevölkerung noch stärker wahrgenommen wird“. Sie macht deutlich: „Wir sprechen die Kinder direkt in Kindergärten und Schulen an und versuchen für sie viele niedrigschwellige Angebote zu schaffen“. Als Beispiele nennt sie interaktive Videospiele, Apps auf Tabletts und Kombinationen von Büchern, Spielen und Bewegung.

Der angebotene spielerische Zugang zu cross-medialer Technik lockte am „Jubiläums-Event-Samstag“ augenfällig viele Väter mit ihren Kindern im Vor- und Grundschulalter in die Stadtbibliothek. Die Ausstattung der Pforzheimer Bücherei wurde von den Familienoberhäuptern aus nah und fern selbst dann gelobt, wenn die Sprösslinge kurz vor dem Überstreifen der VR-Brille (virtual reality, zu deutsch: künstliche Realität) der Mut verließ. Der fünfjährige Jonas traute sich – und tauchte in die virtuelle Realität ein. An seinen Vater gelehnt. „Ich bin ja in der Tiefe“, staunte er laut und griff instinktiv nach der Steuereinheit am virtuellen Tauchkorb – und damit ins Leere. Andere Kinder entdeckten, wie der sechsjährige Johannes, ihre spontane Zuneigung zum „Drachen Kokosnuss“ (einem riesigen Fantasiekostüm mit Kulleraugen, unter dem Museumsmitarbeiterin Cane Yapici verschwand) oder bastelten, wie die siebenjährige Nadzeya, angeleitet von ihrem Vater, mit einer Art Lötkolben und thermoplastischen Kunststoffen, die sonst in 3D-Druckern zum Einsatz kommen.

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