
- Anna Eickhoff
Pforzheim. Die Zerrennerstraße, eine vielbefahrene mehrspurige Hauptstraße teilt die Pforzheimer Innenstadt in zwei Hälften. Dabei sorgt sie immer wieder für Unmut bei Radfahrern, weil sie sich nicht sicher fühlen. „Ich bin viel mit meinem Rad in Pforzheim unterwegs. Dabei kam es schon oft vor, dass ich beim Abbiegen von Autofahrern geschnitten wurde und abrupt absteigen musste, um Schlimmeres zu verhindern“, beklagt sich Ronny Pöge aus Pforzheim, der mit seinen beiden Töchtern beim zweiten Pop-Up-Radweg am Sonntag in der Innenstadt mitfährt. Zwischen 14 und 16 Uhr haben Radfahrer die Möglichkeit, einen Radweg auf der Zerrennerstraße zwischen den Kreuzungen Leopoldstraße und Deimlingstraße in Fahrtrichtung Bibliothek zu reservieren. Abgetrennt mit Baken und Markierungen nutzen knapp 50 Radfahrer die Möglichkeit, die Hauptstraße auf einer eigenen Spur sicher zu befahren.
Bereits Ende Mai hatte die Initiative "Critical Mass" zu einer Pop-Up-Radweg-Aktion auf der Luisenstraße aufgerufen. Gemeinsam mit Unterstützung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Pforzheim-Enzkreis und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Kreisverband Pforzheim/Enzkreis, hat "Critical Mass" für Pforzheim um die Einrichtung solcher Radwege in einem offenen Briefs gebeten, jedoch ein kurzes Absageschreiben seitens der Stadtverwaltung und Politik erhalten.

50 Personen nutzen Zerrennerstraße als Pop-Up-Radweg
Marthe Soncourt vom Vorstand des ADFC verweist auf die vielen Vorteile des Radfahrens, die durch mehr Radwege unterstützt würden. Gerade die „Corona-Pandemie hat in manchen Städten dazu geführt, dass weniger Autos auf den Straßen fahren, sodass die Radfahrer den freigewordenen Platz nutzen durften“. Während Corona sind viele ÖPNV-Nutzer auf das Rad umgestiegen, aus Angst vor einer Ansteckung. Daraus entstand die Idee des Pop-Up-Radwegs auf längere Zeit, die in Berlin das erste Mal umgesetzt wurde.
Anfangs war ein Pop-Up-Radweg in Pforzheim auf der Jahnstraße geplant, der jedoch seitens der Stadtverwaltung abgesagt wurde.
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