Die letzte Gelegenheit zum Museumsbesuch haben Rainer und Kornelia Pfeiffer am Samstag genutzt. Foto: Bordne
Pforzheim
Abschied stückweise: Mineralienmuseum schließt und erhofft Neustart im Sparkassenturm

Pforzheim. Mineralien aus Pforzheim, der Region und einige aus der ganzen Welt thematisch geordnet, auf etwa 400 Quadratmetern ausgestellt– das erwartete die Besucher des Mineralienmuseums im Untergeschoss der Schmuckwelten seit 2005 bis zum vergangenen Samstag. An diesem Sonderöffnungstag konnten Interessenten die Sammlung ein letztes Mal besuchen. Nun ist das Museum dauerhaft geschlossen. Es ist ein Abschied auf Zeit.

Die Stücke aus dem Museumsshop werden nun zum Großteil in der Galerie in den Schmuckwelten erhältlich sein, und auch Teile der Ausstellung werden zurückkommen: „Gemeinsam mit der Münchner Agentur „Die Werft“ erarbeiten die Sparkasse Pforzheim-Calw und der Arbeitskreis Mineralmuseum Pforzheim-Dillweißenstein ein neues Ausstellungskonzept,“ erklärt Stephan Günthner, Bereichsdirektor im Vorstandssekretariat der Sparkasse Pforzheim Calw. Ziel sei es, mehr Aufmerksamkeit auf die Mineralien zu lenken. Daher sei geplant, sie nach dessen Fertigstellung prominent im Turmquartier zu präsentieren. Wann genau es soweit sein wird, sei aber aufgrund der aktuellen Corona-Lage, nicht abschätzbar.

Ausgewählte Stücke aus den Sammlungen des Mineralienvereins und der Sparkasse sollten in Vitrinen im Durchgang der Schmuckwelten-Mall zur Kundenhalle der Sparkasse die Blicke der Vorbeigehenden auf sich ziehen. Eintrittskosten entfielen somit, so Günthner. Der Mineralienverein werde weiterhin stark miteingebunden, beispielsweise im Rahmen von Führungen durch die Ausstellung. Aber er habe die Fläche – anders als bisher im Museum – nicht zur ausschließlichen Nutzung zur Verfügung. „Wir möchten Veranstaltungen und Präsentationen, beispielsweise mit der Hochschule, organisieren. So werden die Mineralien zum einen einer noch breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, zum anderen ermöglicht dieses neue Konzept die multifunktionale Nutzung der Fläche.“ Ben van den Bergen, Vorsitzender des Mineralienvereins, sieht dem Umzug mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn die Menge an Exponaten und der starke regionale Bezug mache das Museum zu so einem wichtigen kulturellen Gut.

Zusammenwirkung wird fehlen

„Oftmals haben wir mehrere Stücke aus einer Fundstelle, die in ihrer Kombination in den Vitrinen eine Geschichte erzählen.“ Die neue Ausstellung könne dies mit der verringerten Anzahl an Mineralien nicht im selben Maß leisten. „Was im Museum gezeigt wird, gehört nicht nur der Sparkasse und uns, ein Teil entstammt privaten Sammlungen oder gehört der Stadt“, erläutert van den Berg. Bevor die Sammlung aufgelöst wird, dokumentiert der gelernte Steinmetz den Bestand digital. Die privaten Sammlungen werden an ihre Eigentümer zurückgegeben. Dass ausgewählte Stücke in die neue Ausstellung integriert würden, schließe er nicht aus. Die Stadt teilt mit, dass sie ihre Exponate im städtischen Depot lagern wird. Eine temporäre Präsentation einzelner Stücke sei angedacht.