Mitte März vom Winde verweht und ein riskanter Fall für die Einsatzkräfte: Sarows „Factory“ an der Unteren Wilferdinger Straße. Foto: Meyer
Pforzheim
Ärger um Sarows „Factory“: Künstler hätte Areal längst räumen müssen
  • Claudius Erb und Anke Baumgärtel

Pforzheim. Erneut rückt ein Werk des Pforzheimer Aktionskünstlers Andreas Sarow nicht nur in den öffentlichen Blick, sondern auch in die Kritik. Dieses Mal geht es um die sogenannte „Factory“ an der Unteren Wilferdinger Straße, wo magentafarbene Häuschen entlang der Bahngleise seit Mai 2018 für Aufsehen sorgen.

Stadtrat Axel Baumbusch (Grüne Liste) hakte in der Sitzung des Kulturausschusses am Dienstag nach, ob es sich dabei nicht um ein temporäres Kunstwerk handele und wenn ja, warum es dann immer noch da sei. Schließlich habe es jüngst bei einem Unwetter gar Feuerwehr und Polizei auf den Plan gerufen. Und Sarow sei nun Kandidat der CDU für die Kommunalwahl. Es sei „eigentlich unlauter“, so Baumbusch, dass die „Factory“ für Sarow eine „ununterbrochene Wahlwerbung“ darstelle.

Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler berichtete, dass die Stadt mit Sarow einen Vertrag geschlossen habe, der zum 31. Dezember 2018 ausgelaufen sei. Die „Factory“ hätte also längst abgebaut werden müssen. Doch Sarow sei inzwischen dreimal angeschrieben worden, habe aber nicht entsprechend reagiert, sondern sich direkt an OB Peter Boch (CDU) gewandt. Passiert sei bis dato aber weiter nichts. Schüssler bestätigte mit Blick auf eine etwaige Wahlwerbung, dass das Rechtsamt die Sache prüfe.

Dass er gar nicht die Absicht hat, das Areal zu räumen, begründete Sarow am Abend auf PZ-Anfrage damit, dass „bei Vertragsabschluss nicht absehbar gewesen sei, welche Bereicherung die Installation für Pforzheim darstellt“. Ihn störe der „traurige Umgangston“. Er hoffe nun, dass die Stadt die Frist verlängere. „Die Verantwortlichen werden schon die richtige Entscheidung treffen“, so Sarow.

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