Pforzheim. „Von heute an müssen große Teile der deutschen Geschichte umgeschrieben werden“: Der Satz stammt laut der Künstlichen Intelligenz (KI) des Internetgiganten Google aus einer Pressemitteilung des Magazins „Stern“ zur Veröffentlichung der – später als falsch identifizierten – Hitler-Tagebücher. Das gibt die KI der Suchmaschine einigermaßen richtig wieder, auch wenn das Zitat in verschiedenen Varianten überliefert ist – mal ist von „weiten Teilen“ statt „großer Teile“ die Rede, mal von der „Geschichte des Dritten Reichs“ (statt „deutscher Geschichte“), die „teilweise“ umgeschrieben werden muss. Das sind aber Petitessen im Vergleich dazu, wie die Google-KI die jüngere Pforzheimer Stadtgeschichte umschreibt.
„Bei der Landtagswahl 2021 gewann Andreas Schwarz das Direktmandat im Wahlkreis Pforzheim für Bündnis 90/Die Grünen mit 33,1 Prozent der Stimmen. Es gab zudem einen Landtagskandidaten namens Simon, der bei einer Müllsammelaktion an der Enz im August 2025 mitwirkte.“ So lautet die erstaunliche Antwort auf die Google-Suche nach Simon Schwarz, Grüne, Pforzheim. An der ziemlich wenig stimmt – außer dem Umstand, dass Andreas Schwarz ein Landtagsabgeordneter der Grünen (und ihr Fraktionsvorsitzender) ist, aber im Wahlkreis Kirchheim gewählt wurde.
Und dass der Wahlkreis Pforzheim 2021 tatsächlich an einen Grünen ging, allerdings an den nun nicht mehr kandidierenden Felix Herkens. Und dies mit 26 Prozent. Ächz. Die 33 Prozent holte Schwarz, Andreas, in Kirchheim. Die Flussputzaktion mit dem aktuellen grünen Kandidaten Simon Schwarz in Pforzheim aber gab es im August tatsächlich. Bis die Künstliche Intelligenz indes auch nur mit menschengemachter Mittelmäßigkeit zuverlässig mithalten kann, muss augenscheinlich noch viel Wasser weite Teile der Enz geschichtlich umschreiben.