
Pforzheim. Schnell zum Bus oder zur Bahn - das ist in Pforzheim, mitunter in ganz Deutschland, am besten möglich. Denn laut der Zahlen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung lebten 2022 in der Goldstadt 99,8 Prozent der Menschen in akzeptabler Erreichbarkeit einer Bushaltestelle beziehungsweise eines Bahnhofs mit mindestens 28 Abfahrten am Tag. Damit landet Pforzheim auf Rang 9 von insgesamt 400.
Im Enzkreis sind es nur 2,7 Prozentpunkte weniger, was den Landkreis trotzdem schon auf Platz 104 manövriert. Im Kreis Calw sieht es noch schlechter aus: Dort wohnten 90,6 Prozent der Menschen in einer akzeptablen Erreichbarkeit und der Landkreis landet auf Rang 163. Trotzdem liegt der Kreis Calw mit 4,9 Prozentpunkte über dem deutschlandweiten Schnitt von 85,7 Prozent.
Was aber versteht man unter akzeptabler Erreichbarkeit?
Darunter versteht das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Haltestellen, die in fußläufiger Entfernung liegen. Bushaltestellen dürfen maximal 600 Meter Luftlinie und Bahnhaltestellen maximal 1200 Meter Luftlinie vom Wohnort entfernt sein. Von den Haltestellen müssen mindestens 28-mal am Werktag Busse oder Bahnen abfahren. Dabei werden Fahrten in beide Richtungen gezählt. Dies entspricht in den meisten Fällen 14 Abfahrten pro Tag und Richtung – und damit theoretisch einem Stundentakt in den Hauptverkehrszeiten.
Die Zahlen bedeuten jedoch nicht zwangsläufig, dass die Menschen auch zufrieden mit der Erreichbarkeit sind. Das zeigt das Mobilitätsbarometer 2024 der Alianz pro Schiene. So war im Jahr 2022 – also im selben Bezugsjahr der Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung – jeder Dritte unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn am eigenen Wohnort.
Außerdem geht aus der Umfrage hervor, dass für die meisten nicht der Weg zur nächsten Haltestelle entscheidend ist, sondern die Abstände zwischen den Abfahrten als zu groß empfunden wurden.
Mit Material von dpa