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Pforzheim. Das Aus des Klingel-Versandhauses wurde am Montag verkündet und hat nicht nur die rund 1300 Beschäftigten schockiert, die nun ihre Jobs verloren. Nun meldet sich der DGB-Kreisverband Pforzheim/Enzkreis in einer Pressemitteilung zu Wort:
„Die Klingel-Insolvenz und ihre Folgen haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Beschäftigten. Jetzt stehen deren Schicksale als betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Fokus einer breiteren Öffentlichkeit. Wir skandalisieren das Vorgehen der Geschäftsleitung von Klingel aufs Schärfste!“ erklärt der DGB-Kreisvorsitzende Franz Herkens.


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Die Beschäftigten verlieren ihre Arbeitsplätze nicht aus eigenem Verschulden, sondern seien Opfer unternehmerischer Fehlentscheidungen.


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Vor diesem Hintergrund erscheint es umso wichtiger, die „Verlierer“ der Unternehmens-Insolvenz angemessen zu entschädigen. Zudem ziehe ein Arbeitsplatzverlust eine schwere Zeit mit den Menschen und gar mit den ganzen Familien mit sich. Abgesehen von der finanziellen Not, seien auch die seelischen Belastungen groß.


Ende November sind die ersten 500 Mitarbeiter arbeitslos: Betriebsrat kritisiert Klingel-Gruppe
Das Interesse von Politik und Medien sei zu begrüßen. Die Hauptarbeit liege jedoch bei der Agentur für Arbeit. Gut zu wissen sei, dass hier ein Expertenteam bereits den Beschäftigten sowie dem Betriebsrat zur Seite stehe. Der DGB lobt das Engagement beider. Denn jeder einzelne Arbeitnehmer braucht nun eine ganz individuelle Beratung und eine Perspektive für seine weitere berufliche Laufbahn.


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Dem Betriebsrat komme eine wichtige Rolle zu. Es gelte jetzt die bestehenden Handlungsmöglichkeiten voll auszuschöpfen, den Ablauf des Insolvenzverfahrens und die Verzahnung mit dem individuellen und kollektiven Arbeitsrecht zu begleiten. „Wie wichtig es ist einen Betriebsrat im Unternehmen etabliert zu haben, wird am Beispiel von Klingel leider wieder deutlich. Die Beschäftigten stehen somit nicht allein dem Unternehmen gegenüber,“ äußert Susanne Nittel von der DGB-Geschäftsstelle Pforzheim.


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Angemessen vor diesem Hintergrund gilt es nun den Beschäftigten, die überwiegend weiblich sind, eine schnelle Hilfe zu geben, berufliche Perspektiven aufzuzeigen und nicht nur gelegentliche Mitleidsbekundungen bei medienwirksamen Unternehmens-Insolvenzen.


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