Das Emma Jaeger Bad in Pforzheim. Foto: PZ-Archiv/Ketterl
Das Wartbergbad von oben: Nur hier wäre genug Platz für Zubauten, um ein ganzjährig zu nutzendes Familien- und Freizeitbad zu entwickeln. Außerdem gibt es in der Peripherie viele Parkplätze und eine gute ÖPNV-Anbindung. Ketterl, PZ-Archiv
Pforzheim
Bei den Bädern in Pforzheim geht’s nun endlich zur Sache
  • Claudius Erb

Pforzheim. Jahrelang schwammen Stadtverwaltung und Gemeinderat bei der Lösung der Bäderkrise auf der Stelle, nun scheint endlich Zug reinzukommen in eine der drängendsten kommunalen Herausforderungen.

Alle Beteiligten wissen um den Ernst der Lage, wollen schnell zu einer möglichst einhelligen Entscheidung kommen, der Daseinsvorsorge durch Schul- und Vereinsschwimmen gerecht werden und die direkt Betroffenen einbinden: So lautet das Fazit einer ersten, eineinhalbstündigen Aussprache in der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen und des Werkeausschusses, die am Montagabend etliche Vertreter örtlicher Schwimmvereine mitverfolgten. Offenbar wurde aber auch: Es besteht noch viel Diskussionsbedarf.

Eindringlich schilderte der Erste Bürgermeister Dirk Büscher noch einmal die Lage, die die PZ jüngst ausführlich dargestellt hatte. Mit einer längeren Laufzeit des Emma-Jaeger-Bads als bis Ende 2018 sei nicht zu rechnen, beim Huchenfelder Bad sehe es ähnlich aus. Das aktuelle Angebot zu halten und sowohl in Huchenfeld als auch in der City oder auf dem Wartberg neue Hallenbäder zu bauen, sei „nicht realisierbar“, ein Investor oder Fördertopf nicht in Sicht. Eine mittelfristige Gesamtinvestition von bis zu 53 Millionen Euro könne die Stadt ebenso wenig stemmen wie einen dann erforderlichen jährlichen Zuschuss aus dem Stadtsäckel von fast drei Millionen Euro an den Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrs- und Bäderbetriebe (EPVB). „Ich wüsste nicht, wo ich das aus dem Haushalt herausholen soll“, sagte Büscher, der von einer „äußerst misslichen Lage“, „schmerzlichen Wahrheit“ und einem „erheblichen Handlungsdruck“ sprach. Auch wenn es gelinge, bei diesen Rahmenbedingungen noch „das Optimum“ für Schul- und Vereinsschwimmen sowie das öffentliche Baden herauszuholen, werde das Resultat „eine Unterdeckung im Vergleich zum Status quo“ sein.

Zwar gibt es unterschiedliche Ansätze, dieser Krux zu begegnen. Konsens herrschte aber, dass genug gezaudert wurde.

Jede Fraktion und Gruppierung will nun zunächst intern in Klausur gehen, um dann, wie von Büscher angemahnt, „spätestens Mitte November“ in einer Sondersitzung des Gemeinderats die „Grundrichtung“ zu bestimmen. Dann würden Schulen und Vereine eng mit eingebunden.

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