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Teilnehmer der Zukunftskonferenz „Gutes Zusammenleben in Pforzheim“ diskutieren mit OB Peter Boch und und Sozialplaner Joachim Hülsmann (rechts).  Foto: Keller 

Bessere Vernetzung: So will Pforzheim das Miteinander verstärken

Pforzheim. Das Frühstück macht den Tag: So lautete ein Werbeslogan von Nutella. Nutella hat es am Samstag bei Familie Boch zum gemeinsamen Frühstück gegeben. Einmal die Woche finde das mit den drei Kindern statt, und es sei wichtig, um das Familiengefühl zu schaffen, verdeutlichte OB Peter Boch, als er am Samstagvormittag in der Brötzinger Schwarzwaldsängerhalle die Veranstaltung „Gutes Zusammenleben in Pforzheim“ eröffnete.

„Nur so wird aus einem Nebeneinander ein Miteinander“.

Um es auf die Stadtfamilie zu beziehen: Nur durch ein regelmäßiges Aufeinandertreffen, durch Kennenlernen und Im-Gespräch-bleiben, können unter den über 127.000 Einwohnern mehrheitlich mit Migrationshintergrund ausreichend viele aktive Menschen gefunden werden, um als Bürgerschaft die Stadt zu tragen. Integration durch Engagement, so lautete der Ansatz. Rund 70 Teilnehmer, Vertreter von Kulturvereinen der Pforzheimer mit süd- und osteuropäischer Herkunft, mit Wurzeln in der Türkei, dem Mittleren Osten oder auch Afrika, hatten sich trotz Frühlingswetter zu den Workshops an den sieben Gruppentischen eingefunden. Stark vertreten war der Internationale Beirat, dazu kamen Mitarbeiter des Rathauses und von Organisationen, die sich schon lange mit Integration befassen. Die Federführung lag bei Sozialplaner Joachim Hülsmann, zum Abschluss sprach Sozialdezernent Frank Fillbrunn, die Betreuung hatten Christine Dörner und Christoph Weinmann von der Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg übernommen. Deutsche würden ja als Vereinsmeier gelten, so Dörner. Die Vielzahl der Vereine von Migranten werfe ein anderes Licht auf deren Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement. „Sie tun viel, was gar nicht so in der Öffentlichkeit erscheint“, sagte Dörner.

Baldige konkrete Umsetzung

Ansätze, dies zu verstärken, sind am Samstag gefunden worden. So zum Beispiel, dass sich die Vereine untereinander besser vernetzen. Dafür und für viele weitere Hilfestellungen sei es unerlässlich, dass es im Rathaus eine Art hauptamtlichen Koordinator für sie gebe, war ein übereinstimmendes Fazit mehrerer Anwesender. Auch gemeinsame Feste und Veranstaltungen wie weitere Leseabende auf dem Marktplatz zählen zu den möglichen Aktionen. „Jetzt geht es daran, Vorschläge zu sichten, zu schauen, zu welchen Punkten sich Menschen gefunden haben, die an diesen Themen weiterarbeiten möchten“, schildert Hülsmann. „Im Weiteren gilt es dann, im Laufe dieses Jahres erste konkrete Ideen der Veranstaltung umzusetzen.“