Pforzheim. In mehreren Bundesländern hat es laut Medienberichten in den vergangenen Tagen Bombendrohungen gegeben. Darunter etwa Nordrhein-Westfalen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern oder in Rheinland-Pfalz. Am Montag sind auch Schulen in Baden-Württemberg betroffen gewesen - auch in Pforzheim.
"In den vergangenen Tagen kam es vermehrt zu Drohungen gegenüber Schulen und anderen Einrichtungen und Stellen", bestätigt Polizeisprecherin Sabine Maag gegenüber PZ-news. Die Hintergründe zu den Sachverhalten seien Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Eingegangen seien die Bombendrohungen in schriftlicher Form, so Maag weiter. Auch das Landeskriminalamt sei involviert.
Sollte es nötig sein, würden weitere Maßnahmen ergriffen. Bisher habe sie keine Kenntnis von geräumten Schulen. Nach PZ-Information habe es im Fritz-Erler-Gymnasium eine Durchsage gegeben. Die Schule verlassen musste jedoch niemand. Von der geschäftsführenden Schulleiterin der Pforzheimer Gymnasien, Edith Drescher, ist nur so viel zu erfahren: "Auch die allgemeinbildenden Gymnasien waren betroffen und haben dies jeweils der Polizei gemeldet".
Die Polizei Baden-Württemberg prüfe jeden Einzelfall sehr sorgfältig und gewissenhaft hinsichtlich einer möglichen Gefährdung und treffe die erforderlichen Maßnahmen, sagt Maag. Dabei stehe die Polizei in einem engen Austausch mit den Polizeien des Bundes und der anderen Länder.
Ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts sagte, vieles deute auf eine gezielte, bundesweite Aktion hin. Die Inhalte der Mails seien sehr ähnlich. Zu Details wollte er sich aber nicht äußern.
Auch das LKA Hessen teilte auf Anfrage mit, dass es sich um ein bundesweites Phänomen handele. „Nach der aktuellen Bewertung ist von keiner konkreten Bedrohung auszugehen, dennoch wurden die Einsatzkräfte sensibilisiert. Darüber hinaus finden eine fortlaufende Bewertung und ein bundesweiter Austausch statt“, erklärte der Sprecher.
Durchsuchung in Niederbayern
Allein in Essen gingen Drohschreiben an mindestens vier Schulen ein, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Unterricht gehe aber normal weiter. „Aktuell haben wir keine konkreten Hinweise auf eine ernstzunehmende Gefährdungslage“, sagte der Sprecher. Die Drohschreiben mit identischem Inhalt seien per Mail eingegangen. Die Polizei sei vorsichtshalber verstärkt im Einsatz.
In Niederbayern durchsuchte die Polizei eine Schule. Um kurz nach 7 Uhr sei in der Einrichtung in Riedenburg eine entsprechende Mail eingegangen, teilte die Polizei mit. Es wurden demnach keine verdächtigen Gegenstände gefunden, der Einsatz wurde beendet. Der Unterricht wird den Angaben zufolge wieder aufgenommen. Drohungen, die an mehreren Münchner Schulen eingingen, stufte die Polizei als nicht ernstzunehmend ein.
Laufender Prozess in Stuttgart
In den vergangenen Monaten erhielten bundesweit immer wieder Schulen Drohmails. Vor dem Landgericht Stuttgart läuft zurzeit ein Prozess gegen einen 20-Jährigen, der im Herbst 2023 mit einem Komplizen insgesamt 51 Mails an Schulen, Behörden und Religionsgemeinschaften verschickt haben soll.
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