Pforzheim
Bürgerverein fordert Ausstieg aus geplanter Ornamenta 2
  • pm

Pforzheim-Büchenbronn. Es sei „sehr löblich und wünschenswert, wenn sich Menschen für ihre Stadt engagieren. Wobei ein solches Engagement den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen muss“, so Dirk Aigenmann vom Bürgerverein Büchenbronn/Sonnenberg und der Bürgerliste Büchenbronn. Dies treffe aber bei dem Bemühen um das Ausrichten einer weiteren Ornamenta und „schon gar nicht bei dem größenwahnsinnigen Unterfangen nach einer Bewerbung als Kulturhauptstadt zu“.

Es könne nicht sein, dass Bäder abgerissen werden müssten, weil sie baufällig seien und Schulen bald nicht mehr besucht werden dürfen, weil sie nicht saniert werden könnten. Jahrzehntelang hätten die Bürgermeisterebene und die Mehrheit des Gemeinderates die Unterhaltung der städtischen Gebäude sträflich vernachlässigt.

„In Pforzheim scheint man den Ernst der Lage nicht erkannt zu haben: Es ist kein Geld vorhanden, mit dem das Notwendigste finanziert werden kann“, so Aigenmann. Warum warteten 1000 Kinder noch immer auf einen Kita-Platz? Den Bürgern werde vorgerechnet, dass die gewünschten Objekte der Stadt „ja nur ein paar Millionen Euro kosten werden“. Sie fehlten bei der Sanierung der Schulen. Im Übrigen zweifle man die Berechnungen an. Die Verantwortlichen in Kassel, die sich auch für die Kulturhauptstadt beworben hätten, seien jetzt ausgestiegen, weil sie eingesehen hätten, dass das Geld an anderer Stelle wichtiger sei. Sie rechnen mit 70 Millionen Euro an Kosten bei ihrer 200.000-Einwohner-Stadt.

„Dann kann sich jeder selbst ausrechnen,“ so Aigenmann, „was das Pforzheim kosten würde. Und dass in Zeiten, wo uns in Büchenbronn wegen fehlender Mittel die Öffnungszeiten des Kinder- und Jugendhauses gekürzt wurden. Ebenso wird zu wenig Geld für die Sportförderung ausgegeben. Wir fordern deshalb ganz deutlich, dass Oberbürgermeister Boch, Bürgermeisterin Schüssler und der Gemeinderat diese Projekte nicht weiter verfolgen, sondern sich für so banale Dinge einsetzen wie Schulen, Kitas und Bäder, auch wenn diese nicht prestigeträchtig sind.“

Themen