Tierheim Homestory Schröder
Endlich hat er eine Familie: Schröder (linker Hund) durfte bei Manuel und Sarah Pajzer und ihrer Hündin Linosh einziehen.
Röhr
Pforzheim
Das Adoptier der Woche: Bulldogge Schröder aus dem Tierheim Pforzheim hat ein neues Zuhause

Das Video über ihn hat auf Instagram fast 100 Tausend Aufrrufe, im Tierheim gehen Dutzende Vermittlungsanfragen aus ganz Deutschland ein: als die PZ Anfang Oktober im Rahmen des „Adoptiers der Woche“ die knapp zweijährige französische Bulldogge Schröder aus dem Tierheim Pforzheim vorstellt, erobert er mit seiner aufgeschlossenen Art und seinem wilden Grunzen sofort die Herzen der Netzcommunity – auch die von Manuel und Sarah Pajzer aus Schömberg.

„Es war eigentlich Zufall“, erinnert sich der 28-Jährige grinsend. Er habe immer mal wieder auf der Seite des Tierheims gestöbert. „Da habe ich Schröder gesehen und gedacht: Der ist doch sowieso schnell vermittelt.“ Dann habe er nach ein paar Monaten das Video zu Schröder auf dem Instagram-Account der PZ gesehen – und sofort eine Anfrage beim Tierheim gestellt.

Tierheim Magazin Schröder
So haben die PZ-Leser Schröder kennengelernt: als verspielten Quatschkopf – damals noch im Tierheim. Auch Manuel Pajzer hat sich in ihn verliebt.
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Beim ersten Treffen „hat es dann sofort gepasst“, erzählt er weiter. Auch mit der achtjährigen Hündin Linosh, die schon seit sieben Jahren bei den Pajzers lebt, und den beiden Katzen Brösel und Bruddler hat beim Beschnuppern die Chemie gestimmt.

„Uns war gar nicht so bewusst, dass es so viele Anfragen für ihn gab“, erzählt Manuel Pajzer. „Das Tierheim hat uns keinerlei Druck gemacht.“ Das Ehepaar habe den Vermittlungsprozess als sehr entspannt wahrgenommen. Die Terminfindung für Vorab-Gespräche und Probe-Gassigehen sei unkompliziert gewesen. Das Klischee, dass Tierheime ihre Tiere ja gar nicht vermitteln wollten, könnten sie nicht bestätigen.

Sofort eingelebt

Das Gefühl, als sie schließlich die Zusage für Schröder bekommen haben, beschreibt Manuel Pajzer als „surreal“. Nun lebt der Rüde seit knapp vier Wochen bei seiner neuen Familie. „Am ersten Tag hat er sich der Linosh noch unterworfen“, erinnert sich Sarah Pajzer. Ab dem zweiten Tag habe er sich dann aber so benommen, als sei er nie woanders gewesen. Im Netz haben sich viele Nutzer besorgt über den Gesundheitszustand Schröders besorgt gezeigt, der als Qualzucht mit einigen Problemen zu kämpfen hat. „Den Kosten muss man sich bewusst sein“, sagt Manuel Pajzer mit Blick auf die Tierarztrechnungen. Schröder sei soweit aber fit – nur beim Spielen könne er mit Linosh nicht ganz mithalten.

Schröder kann gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen.
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Der junge Rüde spielt in seinem neuen Zuhause für sein Leben gerne.
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Der Gebietsverkaufsleiter und die 26-jährige Personalberaterin arbeiten häufig aus dem Home Office, wohnen mit Familie im selben Haus. Alleine sind ihre Tiere also so gut wie nie. Wie nehmen sie Schröder nach einem Monat im neuen Heim wahr? „Er kann gar nicht genug Liebe bekommen“, schwärmt Manuel Pajzer. „Und er ist ein ganz aktiver Kerl“, fügt Sarah Pajzer hinzu. „Dass er mal eine Minute ruhig liegen bleibt, geht eigentlich nicht.“ Sie hat dem wilden Rüden auch Grundkommandos beigebracht. „Das nimmt er alles sehr gut mit.“ Auch wenn er manchmal ein Sturkopf sei, wie Manuel Pajzer grinsend ergänzt.

Ob sie sich wieder für einen Hund aus dem Tierheim entscheiden würden? „Definitiv“, sagt der 28-Jährige. Es gebe zwar Ausnahmen, doch Leute sollten lieber erst im Tierheim nach einem Vierbeiner schauen als beim Züchter. Und wenn nicht in Pforzheim, dann woanders, findet Manuel Pajzer. „Es gibt genug.“

Das „Adoptier der Woche“ geht in die Winterpause. Das heißt aber nicht, dass im Tierheim Pforzheim keine Vierbeiner mehr auf ein neues Zuhause warten. Wer noch einen Begleiter sucht, findet Vermittlungsanzeigen unter www.tierheim-pforzheim.de