Auch die Betreuer freuen sich auf den Umzug und packen kräftig mit an: Michael Keller, Bart Dewijze, Pedro Dreig-Garcia, Anna Suedes, Aline Gulden und Viviane Gauderer (von links). Foto: Fux
Pforzheim
Demolition Party in Pforzheim: Was steckt dahinter?
  • Silke Fux

Pforzheim. Es kracht und knallt an allen Ecken und Enden: Da werden Stühle mit der Axt lautstark zerhackt, Holz birst, Tischplatten zerspringen – aus Möbeln wird Kleinholz gemacht. Nein, es handelt sich in diesem Fall um keinen willkürlichen Akt der Zerstörung, sondern um pure Absicht, hinter der ein Plan steckt. Denn Ziel der „Demolition-Party ist am Ende, dass alles möglichst klein gehauen, wenig Platz im Container, der beim provisorischen Haus der Jugend steht, einnimmt. Denn schließlich muss jede Menge Kleingehacktes, in die bereitgestellten Behältnisse passen.

Denn die Jugendlichen und ihre Betreuer verlassen schon bald ihr Zuhause, das in der Westlichen 89 nur ein vorübergehendes war, um in ihr neues Jugendhaus, das eigentlich ihr altes ist, umzuziehen. Dies soll nun nach etwa dreijährigem Umbau im November wieder eröffnet werden.

Und so machen die Jugendlichen gemeinsam mit Fachbereichsleiter Bart Dewijze, dem Leiter des Hauses der Jugend klar Schiff.

„Wir sind hier zurechtgekommen, aber die ehemalige Fabrik- und Lagerhalle war eine Herausforderung“, sagt Dewijze. Denn es sei laut und anstrengend gewesen, hier zu arbeiten. Der Leiter des Jugendhauses ist froh, dass die Zeit im Provisorium nun ein baldiges Ende hat und das renovierte Haus der Jugend etwa in einem Monat endgültig bezogen werden kann. Doch den Schlüssel drehen die Jugendlichen und ihre Betreuer in der ehemaligen Fabrikhalle der Firma Dettinger, in die sie seit September 2016 ausgewichen sind, schon zum 31. Oktober um.

„80 Jugendliche kamen pro Tag vorbei“, sagt Bart Dewijze. Für die wilde Zerstörungsparty hat der Mann, der trotz Lautstärke immer wieder Gehör bei den Jugendlichen findet, mehrere organisiert, die kräftig und mit viel Begeisterung auf die noch verbliebenen Möbel, die entsorgt werden, einschlagen. „Es macht Spaß. Ich helfe gerne“, sagt ein 15-Jähriger und schwingt mit Feuereifer voller Elan, Tat- und Schlagkraft die Axt.

Geld aus Berlin

Über vier Millionen Euro kostet der Umbau, von denen der Bund 2,7 Millionen Euro als Förderzuschuss übernimmt – ein Verdienst des Jugendgemeinderats. Schließlich war er es, der auf die Idee kam, diese Fördergelder beim Bund zu beantragen.