Tamimah Sharaf, Cornelia Schikora und Lilith Jost (von links) vom Netzwerk Frauen und Sucht bekleben Hunderte Päckchen Taschentücher mit den Kontaktdaten zur Anlaufstelle. So hoffen sie auch Betroffene zu erreichen, die sich bislang keine Hilfe gesucht haben. Foto: Moritz
Pforzheim
Die Hilfe kommt per Taschentuch: Netzwerk Frauen und Sucht hat „die Nase voll“

Pforzheim. Fast jede Frau, so ist sich Sozialarbeiterin Tamimah Sharaf vom Kontaktladen Loft sicher, kann irgendwann in ihrem Leben einmal an einen Punkt kommen, wo sie Hilfe braucht. Ob Arbeitslosigkeit, familiäre Konflikte oder Erziehungsfragen – für fast alle Problemlagen gibt es in Pforzheim und dem Enzkreis eine Anlaufstelle, an die sich Betroffene, Männer wie Frauen, wenden können. Doch gerade Letztere kommen nur selten im Hilfssystem an. Das will das Netzwerk Frauen und Sucht ändern – mithilfe von 4000 Päckchen Taschentüchern.

Anlässlich des internationalen Aktionstags gegen Gewalt an Frauen am 25. November hat das Netzwerk, in dem sich verschiedene Träger wie Plan B, Diakonie oder auch Q-Prints und Service zur Unterstützung von Frauen zusammengeschlossen haben, eine erfolgreiche Idee aus anderen Städten für Pforzheim aufgegriffen. Unter dem Motto „Nase voll – Beratung als Chance“ sollen ab Ende November in den Apotheken Taschentücher verteilt werden, die mit den Kontaktdaten des Netzwerks beklebt sind. „Jeder muss mal zur Apotheke. So erreichen wir vielleicht auch Frauen, die sonst nicht auf uns gekommen wären“, sagt Sharaf, die am Montagvormittag gemeinsam mit Lilith Jost von der Drogenberatungsstelle und Cornelia Schikora von Streetwork Innenstadt im Loft die letzten Päckchen beklebt, die nun an die insgesamt 22 teilnehmenden Apotheken verteilt werden. „Ihnen gilt unser besonderer Dank, denn ohne sie wäre die Aktion gar nicht möglich“, betont die Sozialarbeiterin.

Auch wenn der Name des Netzwerks den Fokus auf Frauen und Sucht legt, betonen die Kooperationspartner das breite Spektrum, das die Vereinigung auf ihrer Internetseite abdeckt. „Wir sehen uns als vermittelnde Instanz, die aufzeigt, was es alles gibt“, sagt Jost. In der Datenbank sind alle Anlaufstellen in Stadt und Region erfasst, mit Hilfe der Schlagwortsuche kann so jeder die für sein Problem richtige Adresse finden.

Mehr Infos zur Arbeit des Netzwerks sowie Kontaktdaten zu den Beratungsstellen gibt es auf www.frauenundsucht-pf.de

Mehr über die Aktion und das Netzwerk Frauen und Sucht lesen Sie am Dienstag, 10. November, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.