Kleine Impulse, wie hier die gesprühte Botschaft in der Auferstehungskirche, sollen den Christen in diesem Jahr Weihnachten näherbringen. Foto: Sprinhardt
Pforzheim
Ein Fest in aller Stille - und mit vielen kirchlichen Online-Angeboten
  • Jeanne Lutz

Pforzheim. So schmerzlich und traurig es auch sein mag – die evangelische Dekanin Christiane Quincke und ihr katholischer Kollege, der stellvertretende Dekan Georg Lichtenberger, sind sich sicher, dass die Absage der Präsenzgottesdienste in Pforzheim mit seinen hohen Inzidenzwerten für die anstehenden Feiertage richtig war. Beiden ist aber wichtig in dieser schwierigen Zeit eines deutlich zu machen: „Weihnachten fällt deshalb nicht aus.“ Ganz im Gegenteil.

„Weihnachten ist dieses Jahr anders, aber nicht weniger“, unterstreicht Quincke – auch, wenn alle Beteiligten bis zuletzt gehofft hatten, dass die Gottesdienste in Gemeinschaft gefeiert werden hätten können. Immer wieder hatten die Verantwortlichen verschiedene Szenarien durchgespielt, Pläne für ein schwaches bis starkes Infektionsgeschehen geschmiedet. Noch im November wurde das ökumenische Konzept „Weihnachten unterm Sternenhimmel“ vorgestellt. Doch spätestens seit vergangener Woche sei dann klar gewesen, dass es nicht gehen würde.

Hier können Sie alle Orte und Termine der kirchlichen Weihnachts-Veranstaltungen als PDF-Datei herunterladen.

Bei null anfangen müssen die beiden großen Kirchen deshalb aber nicht. „Für viele ist es gar nichts so Neues, denn wir hatten diese Situation ja schon an Ostern“, erinnert Lichtenberger. Und genau wie beim höchsten Fest des Christentums wolle man auch an Weihnachten wieder auf einen bewährten Mix aus Online-Angeboten, analogen Impulsen in den Kirchen sowie telefonischer Seelsorge setzen. Dabei sei für jedes Alter etwas geboten, vom digitalen Krippenspiel bis zur traditionellen Christmette (siehe „Das Angebot der Kirchen während der Feiertage“). Auch die Kirchen sind geöffnet, wobei Ordner darauf achten werden, dass nicht zu viele Besucher gleichzeitig kommen. In den Enzkreis ausweichen, so Quincke und Lichtenberger, lohne nicht: Auch hier gebe es kaum Präsenzgottesdienste, und wenn, dann mit Anmeldelisten, die alle voll seien.

„Wir wissen, dass es nicht dasselbe ist“, sagt Quincke. Doch wie ihr Kollege Lichtenberger sieht sie auch das Potenzial dieses etwas anderen Fests, der eigentlichen Weihnachtsbotschaft wieder etwas näher zu kommen. Denn geordnet, so die Dekanin, sei auch die Geburt Jesu damals nicht abgelaufen. Am Ende zähle die Botschaft – und die sei nicht an eine große Feier gebunden. Vielmehr komme es darauf an, an diesem Tag auch an andere zu denken. „Es ist ein Akt der Nächstenliebe, dass wir dazu beitragen, dass es keine neuen Ansteckungen gibt“, sagt Quincke und appelliert an alle Glaubensgemeinschaften, auf Präsenzveranstaltungen zu verzichten.

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