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Pforzheim. Valéry Kemtchou kommt ursprünglich aus Kamerun und lebt schon seit mehr als 20 Jahren in Deutschland. Der 42-Jährige studierte in Deutschland Maschinenbau und Verfahrenstechnik, sattelte nach seinem Studium noch den Doktortitel obendrauf. Doch seine Liebe und sein Herzblut galten auch schon immer der Theologie.
Der dreifache Familienvater war zunächst evangelisch und entschied sich 2005, zum katholischen Glauben zu konvertieren. Der engagierte Christ bringt sich nun schon seit Jahren in die Katholischen Kirchengemeinde Pforzheim ehrenamtlich ein. Der promovierte Ingenieur absolvierte bei der Erzdiözese nicht nur einen Kurs zum Kommunionhelfer, half während der Corona-Zeit bei der Umsetzung der Abstandsregelungen in der Kirche mit und hat nun auch einen zweieinhalbjährigen Theologiekurs der Erzdiözese erfolgreich abgeschlossen. Und noch ein Ziel hat Kemtchou vor Augen: Er möchte ständiger Diakon werden. Priester kam für ihn nie in Frage. „Ich wollte eine Familie gründen“, sagt der Vater von zwei Jungs und einer Tochter.
Intensive Auseinandersetzung
Bevor er sich 2005 entschied, Katholik zu werden, hatte der Familienvater sein Gottesverständnis, seine persönliche Verbindung zum Glauben hinterfragt. Auch die Frage zu einem Leben nach dem Tod beschäftigte ihn. Für Valéry Kemtchou ist die Verbindung zwischen Glauben und Verstand gleichermaßen wichtig. Er stellte seine Glaubensgrundsätze auf den Prüfstand und irgendwann war er sich sicher: katholisch zu sein, ist für ihn das Richtige.

Einige Jahre vergingen, bis er sich taufen ließ. Er entschied sich für die Erwachsenentaufe. Als Kemtchou von 2017 bis 2019 für rund zwei Jahre aus beruflichen Gründen wieder in seinem Heimatland lebte, engagierte sich der Deutsche dort ebenso als Pfarrgemeinderat. „Mir ist es wichtig, meinen Glauben aktiv zu leben“, betont der Katholik, der in der Kirchengemeinde Sankt Antonius aktiv ist. Im Theologiekurs der Erzdiözese Freiburg setzte er sich erneut mit Glaubensfragen auseinander, mit Methodik und der Auslegung von Bibelstellen, mit den Formen der Liturgie, der Moraltheologie, aber auch mit der Sexualmoral, dem ungeborenen Leben und mit der Kirchengeschichte. „Es gab acht Fächer, vier Blöcke. Und jedes Fach hatte eine Prüfung“, berichtet er. Auch Hausaufgaben gehörten zum Kurs.
Er könne jedem den Kurs der Erzdiözese wärmstens empfehlen, so Kemtchou. „Der nächste beginnt am 11. Oktober und dauert bis Juli 2028.“ Jenen Kurs bietet die Diözese als einzige in Deutschland seit 50 Jahren an. Der Freiburger Theologiekurs verbinde den Glauben mit aktuellen Fragen und dem Wissen der Zeit. Es gehe darum, genau zu verstehen, intensiv zu ergründen und umfassend zu begreifen.
Kemtchou hat in Sachen Glauben noch viel vor. Er verweist auf einen Pastoralkurs, aber auch auf die anstehenden Pfarreiratswahlen, für die er in Pforzheim kandidieren wird.