

Pforzheim. Plötzlich wird’s laut auf der Abbiegespur von der Luisen- auf die Heinrich-Stephan-Straße parallel zur Bahnhofstraße. Blaulicht zuckt, Hoheitsmusik erfüllt für kurze Zeit den öffentlichen Raum – natürlich mit angemeldeter Sondergenehmigung. Ein Polizeimotorrad vorweg – doch nicht etwa als Eskorte eines Staatsgastes oder einer Demonstration.

Sondern als Reverenz an vier Altgediente: An ihrer Spitze im 50 Jahre alten Dienst-Käfer des Landes Baden-Württemberg, 40 PS „stark“, die Revier-Nord-Veteranen Dietmar Grusenick und Werner Maurer (beide mit Alt-Uniformen) sowie der seit Donnerstag aktuellste Pensionär der Polizei: Thomas Fränkle.

Thomas Fränkle nach 43 Jahren bei der Polizei verabschiedet
Vor dem Eingang stehen sie Spalier, die Kollegen, salutieren vor dem 60-Jährigen, heben den „Einsatzstock kurz ausziehbar“ (den kennen Fränkle & Co. noch unter der griffigeren Bezeichnung Gummiknüppel) wie Musketiere ihre Degen. Auch Revierleiterin Elke Heilig – natürlich – tauscht für das Zeremoniell, von dem Fränkle erst in letzter Minute erfahren hat, das Dienstzimmer mit der frischen Luft. Sie hat den Überraschungscoup eingefädelt – dank Florian Ücker, ebenfalls pensionierter Polizist aus dem südbadischen Waldkirch, den die heutige Kriminaldirektorin vor fünf Jahren beim Landesverkehrstag in Konstanz kennengelernt hatte.

Sie „buchte“ für diesen Tag zu Ehren ihres Stellvertreters Ückers Schätzle, Baujahr 1969, erworben vor zwölf Jahren, nachdem das gute Stück 15 Jahre lang nach seiner Außer-Dienst-Stellung den Schlaf der automobilen Pensionäre gehalten und dringend einer Auffrischung bedurft hatte.
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