PZ-Redakteur Constantin Hegel findet klare Worte zur OB-Wahl in Pforzheim.
Meyer
Pforzheim
Eine Wahl ohne Auswahl in Pforzheim: Niedrige Wahlbeteiligung ist erschreckend - aber keine Überraschung

Für Peter Boch war der Wahlsieg Pflicht, seitdem klar war, dass er allein neben Dimitrij Walter ins Rennen geht. Mit dem Ergebnis wird der Amtsinhaber gut leben können. Alles unter 85 Prozent hätte mehr als eine Bügelfalte im sonst makellosen Auftreten des Oberbürgermeisters hinterlassen. Zu wenig konnte Walter beim kommunalpolitischen Know-How mithalten. Das zweistellige Ergebnis ist für den Unterlegenen dennoch ein Achtungserfolg.

Ein Kommentar von PZ-Redakteur Constantin Hegel

Was auffällt, ist die erschreckend niedrige Wahlbeteiligung. 23,5 Prozent – so etwas gab es in Pforzheim noch nie. Jetzt ließe sich wieder ein ganzes Buch über die Politikverdrossenheit der Menschen schreiben.

Titel: „Alle bequem geworden, aber Hauptsache bruddeln!“ Jedoch: Es war eine Wahl ohne Auswahl. SPD und Grüne schafften es trotz Ankündigung nicht, einen geeigneten Kandidaten zu finden. Beziehungsweise: Der wollte nicht gefunden werden. Ein Wechselwille war vor der Wahl kaum zu erkennen. Man kann dem OB genug Fehler vorwerfen – aber sicher nicht, dass er den Kontakt zum Bürger scheut und die Politikverdrossenheit bestärkt hat. Den Schuh müssen sich andere anziehen.