Pforzheim. Dauerkandidat mag Dimitrij Walter, der nun bereits zum wiederholten Mal gegen Peter Boch um das Amt des Pforzheimer Oberbürgermeisters und davon abgesehen schon für jeden Pforzheimer Bürgermeistersessel kandidiert hat, nicht genannt werden. Tun wir ihm also den Gefallen. Dauerkandidat klingt auch wirklich nicht schön. So wie Dauerwurst und Dauerlutscher nicht schmackhaft klingen und Dauerlauf nicht sexy.
Eine Kolumne von PZ-Chefredakteur Marek Klimanski
Nichtsdestotrotz sind die Plakate des Immer-Wieder-Kandidaten Walter ziemlich dauerhaft – manche hängen bekanntermaßen immer noch, und es steht zu befürchten, dass Dimitrij Walter der Teruo Nakamura des Pforzheimer Wahlkämpfens wird. Teruo Wer? Der Mann schrieb Geschichte, weil er 1945 als japanischer Soldat noch 29 Jahre lang nicht ans Ende der Zweiten Weltkriegs geglaubt hatte und sich erst 1972 indonesischen Soldaten ergab, indem er ihnen aus seinem Dschungelversteck entgegenwankte.
Stadt hängt Wahlplakate selbst ab: Droht Dimitrij Walter jetzt ein Bußgeld?
Um Dimitrij Walter beziehungsweise seinen Plakatkameraden ein solches Schicksal zu ersparen, sei ihm vielleicht folgendes gesagt, nur für den Fall, dass er es nicht weiß: Dieser Sonntag, 25. Mai, ist zwar das Datum des zweiten Wahlgangs der Pforzheimer OB-Wahl. Weil aber Peter Boch schon wieder ganz deutlich Sieger war im ersten Durchlauf am 5. Mai, gibt es diesen zweiten gar nicht. Keine Stichwahl, keinen Stich. Höchstens ins Herz des Ewigkandidaten. Für diesmal ist Schluss, aus, vorbei. Niemand hat die Absicht, eine Dauer zu errichten.