
- pm
Pforzheim. Nach einem milden Winter mit dem wärmsten Februar der Wetteraufzeichnungen steigen die Temperaturen auch in den Böden und Winterverstecken der heimischen Amphibien (Frösche, Kröten, Molche, Salamander) aktuell an. Um Nachkommen zu zeugen, müssen die Tiere stehende und langsam fließende Gewässer aufsuchen. Ihre Bestände gehen nahezu überall stetig zurück – bedingt durch Umweltveränderungen und Klimawandel.
Wichtige Laichgewässer in Pforzheim sind zum Beispiel im Enzauenpark, der Seehaus-See und der Herrmannsee. Sobald die Abend- und Nachttemperaturen mindestens plus fünf Grad Celsius anzeigen, genügend Feuchtigkeit vorhanden ist und die Böden vollends aufgetaut sind, werden die Amphibien aktiv. Oft müssen sie auf ihrer Wanderschaft viel befahrene Verkehrswege queren und werden dabei überfahren oder verletzt. Das soll mit der Amphibienschutzaktion verhindert werden. Dabei werden die Tiere durch spezielle Zäune aufgefangen, eingesammelt und von ehrenamtlichen Helfern auf die andere Straßenseite getragen.


Achtung Frosch: Krötenwanderung gestartet
In Pforzheim beteiligen sich verschiedene städtische Ämter, der örtliche Naturschutzbund Deutschland (NABU) und viele Einzelpersonen an der Amphibienschutzaktion, die vom Amt für Umweltschutz der Stadt Pforzheim zusammen mit dem NABU Pforzheim-Enzkreis koordiniert wird. Da die Helferinnen und Helfer früh morgens und spät abends aktiv sind, sind an manchen Stellen Geschwindigkeitsbegrenzungen angebracht.
Betroffene Strecken
Zwischen Februar bis Ende April sind an folgenden Straßenabschnitten Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Tempo 30 und mit Warnzeichen „Amphibienwanderung“ (Krötensymbol) eingerichtet: Kanzlerstraße zwischen Einmündung Straße „An der Schindersklamm“ und Wasserwerk Friedrichsberg, „An der Schindersklamm“ ab Ortsausgang Mäuerach bis Einmündung Kanzlerstraße, Klingenstraße von der Einmündung Kirschenpfad bis zum Beginn des Gewerbegebietes Klingenstraße, Würmstraße in Huchenfeld (K 9805) zwischen Einmündung Unterer Hardtweg und Einfahrt zur ehemaligen Erddeponie, Kirschenpfad im Bereich Seehaus am Beginn des Amphibienschutzzauns vor der Zufahrt zum Seehaus-Parkplatz.


Mühlacker Wullesee ist sehr beliebt – bei laichenden Erdkröten
Folgende Straßensperrungen werden in der Zeit bis 30. April wieder durchgeführt: Eutinger Sträßchen zwischen Seehaus und Wurmberger Straße ab der Abzweigung zur Lettenbrunnenhütte (auch tagsüber), In Büchenbronn der Waldweg direkt westlich der Gaststätte Herrmannsee – witterungsabhängig in der Zeit von 17.30 Uhr bis 7 Uhr, Im Bereich Krebspfad der Erschließungsweg mit der Flurstücksnummer 4791 zwischen den Flurstücken 4846/4724 und 4714 am Regenrückhaltebecken der Autobahn BAB 8. Dieses Wasservorkommen ist für mehrere Hundert Erdkröten und Molche ein lebenswichtiges Laichgewässer.
Wer die Wanderung der Amphibien miterleben und helfen möchte, kann sich telefonisch beim Amt für Umweltschutz unter (0 72 31) 39 20 00 melden.