
Die Freude ist groß bei der CDU im Nordschwarzwald. Kein Wunder. Die Partei wird künftig wieder in Berlin regieren – und Klaus Mack wird sicher Teil der Bundestagsfraktion sein. Nach dem empfindlichen Rückschlag 2021, als die Union in ihren Hochburg-Kreisen Calw und Freudenstadt klar unter die 30-Prozent-Marke gerutscht war, hat sie wieder einen Schritt in Richtung alter Stärke gemacht.
Ein Kommentar von PZ-Redakteur Alexander Heilemann
Aber es geht eben nicht zurück in alte Höhen. Nur ein Vergleich: Hans-Joachim Fuchtel, Macks Vorgänger als CDU-Bundestagsabgeordneter im Nordschwarzwald, hatte den Wahlkreis Calw 2013 derartig dominiert, dass ihm Freunde eine besonders hochprozentige Überraschung zusammendestillierten. Es war ein Ouzo für den erklärten Griechenland-Liebhaber – mit 58,5 Prozent Alkohol. Genauso viel, wie er damals an Erststimmen erhalten hatte. Gut, das war selbst für die CDU der Region ein Extrem. Aber für deutlich über 40 Prozent eines starken Kirschwassers hat es bei den allermeisten Bundestagswahlen seit 1998 gereicht. Und davor sowieso. Diese Selbstverständlichkeit ist dahin, auch wenn Mack und die Union nun an der alten Stärke kratzen.


CDU siegt im Kreis Calw: Die AfD ist ihr oft auf den Fersen
Es muss ihnen zu denken geben, dass die AfD der Union vielerorts extrem nahe kommt. Dass der AfD-Wahlkreiskandidat eigentlich die zweite Wahl war? Egal. Der Nordschwarzwald zeigt über die Maßen deutlich, dass die Union mit ihren Versprechen zu Fragen von Wirtschaft und Migration liefern muss. Sonst droht ihr selbst in einer traditionellen Hochburg dauerhafte Konkurrenz mit Sprengpotenzial. Und das, obwohl sich die SPD in den Kreisen Calw und Freudenstadt mittlerweile selbst verzwergt hat.

