
- Olaf Lorch-Gerstenmaier
Pforzheim. Noch läuft die Frist – bis Mitte September –, und die Zahl derer, die gerne eine leerstehende Immobilie in der gewünschten Größe ans Land vermieten wollen, wird größer. Doch bereits am Montag könnte eine Vorentscheidung fallen, denn Vertreter des wohl aussichtsreichsten Bewerbers um den Zuschlag des Finanzministeriums finden sich ab 10 Uhr bei Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Pforzheim, an der Simmlerstraße ein.
„Ich sehe keine Probleme“, sagt Karl Zeitler, unter anderem Architekt von Werner Koch (Ispringen), dem Besitzer des ehemaligen Thales-Geländes an der Östlichen. „Es passt alles“, so Zeitler – für eine Interimsunterbringung von Teilen der Polizei von Januar bis Ende 2019 (die PZ berichtete). Hintergrund ist die Entscheidung des Landes, der Region Nordschwarzwald mit Pforzheim als Zentrale ein weiteres Polizeipräsidium zuzuschlagen und aus dem bisherigen Präsidium Karlsruhe herauszulösen. Das erfordert zum Teil erhebliche Umbautätigkeiten, denn beispielsweise muss der oberste Stock als Führungs- und Lagezentrum ertüchtigt werden – für rund 1,2 Millionen Euro.
Zeitler will in Gesprächen herausgehört haben, dass der Standort Thales „gut im Rennen“ liege – besser, als alles, was sonst noch angeboten werde, von der Wilferdinger Höhe bis zum Altgefäll. Im Gespräch mit der PZ hatte Werner Koch darauf verwiesen, dass Thales – vormals Schaub Lorenz, SEL, Alcatel und Nokia – vor dem Umbau zur Flüchtlingsunterkunft jahrzehntelang als Bürogebäude genutzt worden war. Die Belegung mit Hunderten von Flüchtlingen aus aller Welt, die der Stadt Pforzheim vom Regierungspräsidium Karlsruhe zugewiesen wurden, ist Geschichte.
Fragt sich nur, ob die Polizei den vorderen Gebäudeteil (an der Östlichen) oder den hinteren (zur Enz) nutzen könnte. Platz ist mehr als genug da: rund 26 000 Quadratmeter. 2000 sieht Vermögen und Bau als Nutzfläche für die Polizei vor – 100 Büro- und Sonderräume (zuzüglich zwei Schulungsräume) für 116 Arbeitsplätze, dazu 38 eingefriedete und überdachte Stellplätze für Autos sowie zwei Lastwagen-Parkplätze. Gesetzt den Fall, man wird sich über den Preis einig – das Finanzministerium hat für die Mietkosten zwei Millionen Euro eingeplant –, könnte der andere Ex-Thales-Teil von der Fakultät für Technik der Hochschule umgebaut und für praxisorientiertes Lernen genutzt werden.
Bisher war die drei Jahre währende Zusammenarbeit zwischen Koch und der Stadt Pforzheim eine Win-Win-Situation:
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