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Pforzheim-Eutingen. In Eutingen soll eine inklusiv arbeitende Kindertagesstätte entstehen. An diesem Freitag beschäftigt sich der Gestaltungsbeirat öffentlich mit dem Projekt der Caritas Pforzheim. „Am Standort an der Fritz-Neuert-Straße betreibt die Katholische Kirchengemeinde eine dreigruppige Kindertagesstätte, die den heutigen Anforderungen in baulicher Hinsicht nicht mehr entspricht“, heißt es in einer Pressemitteilung der Caritas.
Die Planung des Leonberger Büros hat Projektentwickler sieht eine achtgruppige Kindertagesstätte mit inklusivem Arbeitsansatz vor, nachdem die Stadt Pforzheim 2023 den Bedarf für sechs reguläre Gruppen bestätigt hatte. Zwei weitere Gruppen wurden als Außenstelle des bestehenden Schulkindergartens der Caritas vorgesehen, da die Caritas Pforzheim seit 2005 den inklusiven Arbeitsansatz verfolgt.

Mit der von Tobias Merckle gegründeten Hoffnungsträger Stiftung fand man einen Bauträger, der den ökologischen- und ökonomischen Vorstellungen der Caritas Pforzheim sehr nahekam. Die holzbaugerechte und multifunktionale Planung ermögliche eine wirtschaftliche Umsetzung bei gleichzeitig hoher architektonischer, konstruktiver und energetischer Bauweise, heißt es.

Positive Klimabilanz
„Die Kindertagesstätte ist in vorgefertigter und ökologisch nachhaltiger Holzkonstruktion geplant“, so die Caritas. Von außen zeige sich die hochwertige Konstruktion durch die Fassade in Form einer hinterlüfteten Wechselfalzschalung aus heimischer Fichte. Farbige Fensterrahmen setzten kindgerechte Akzente. Die konsequente Umsetzung aller maßgeblichen Konstruktionselemente in Holz führe zu einer positiven Klimabilanz, da mehr CO2 dauerhaft gebunden, als durch die Herstellung des Baus verursacht wird.
Der geplante Neubau schließt laut Caritas die städtebauliche Lücke der bestehenden Bebauung in der Fritz-Neuert-Straße. Die Katholische Kirchengemeinde habe für diesen Neubau das bestehende Gemeindehaus abgerissen, um Platz für die dringend benötigten Kindertagesstättenplätze in der Stadt zu schaffen.


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Zwei Bauabschnitte
Der Neubau wird in zwei Bauabschnitten realisiert werden: Im ersten Bauabschnitt werden vier Gruppen mit allen notwendigen Neben- und Gemeinschaftsräumen errichtet. In dieses Gebäude kann dann der bestehende Kindergarten umziehen. Nach dem Abbruch des Bestands wird dann der Neubau durch weitere vier Gruppen vervollständigt. Insgesamt sollen acht Gruppen- und Nebenräume entstehen, die alle nahezu gleich groß sind. Damit ist eine flexible Nutzung dauerhaft möglich.
Klare Organisation
Eine klare Organisation der Kindertagesstätte entspricht der Gliederung der zwei Gebäudevolumen: Der kompakte Annex beherbergt die gemeinschaftlichen Funktionen mit Küche, Bistro und Mehrzweckraum. Im linearen Gebäudeteil befindet sich der Gruppentrakt. Durch den Windfang gelangt man in das Foyer, das zwischen den beiden Bereichen wie auch über beide Geschosse als zentraler Verteiler fungiert.
Im Gruppentrakt sind jeweils vier Gruppen auf jedem Geschoss angeordnet. Jeweils zwei Gruppen teilen sich einen Sanitärbereich. Ein Spielflur weitet sich zu Garderoben-Nischen auf. Die Gruppen sind alle nach Süden und zum vorgesetzten Laubengang orientiert. Dieser ermöglicht den direkten Zugang ins Freie aus allen Geschossen und dient zugleich als Flucht- und Rettungsweg. Nach Norden sind vorwiegend Nebennutzungen und Sonderräume angeordnet. Personalräume bilden den Auftakt in den Gruppentrakt. In jedem Geschoss befinden sich zusätzlich Therapieräume, welche unterstützend in der inklusiven Arbeit genutzt werden können.
Insgesamt werden in dieser Kindertagesstätte zwischen 108 und bis zu 120 Kinder Platz finden. „Der inklusive Arbeitsansatz, wonach Kinder mit und ohne Handicap gemeinsam betreut und gebildet werden, setzt die Bemühungen der Caritas Pforzheim in dieser Arbeit fort“, heißt es.
Das über 2000 Quadratmeter große Grundstück wurde im Rahmen eines Erbpachtverhältnisse an den Caritasverband übertragen. Nach Abzug des umbauten Raums verbleibe eine Freifläche mit fast 900 Quadratmetern Umfang, die eine kindgerechte Planung erlaube. Die Baukosten sind noch nicht final bestimmt, dürften laut Caritas jedoch bei neun Millionen Euro liegen.