Demonstration "Silvesterfeuerwerk und illegale Pyrotechnik"
Mehr als ein Dutzend Einsätze seit Dezember: Das Polizeipräsidium Pforzheim warnt eindringlich vor illegalen Böllern und ihren Folgen.
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Pforzheim
Gefahr für Mensch und Tier: Illegale Böller sorgen für brisante Einsätze in Pforzheim und Region
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Pforzheim/Enzkreis/Kreis Calw. Mehrere gefährliche Vorfälle mit illegalen Feuerwerkskörpern haben sich seit Anfang Dezember im Bereich des Polizeipräsidiums Pforzheim ereignet. Wie die Beamten mitteilten, waren mehr als ein Dutzend Einsätze auf das Zünden von Feuerwerkskörpern zurückgingen, darunter auch sogenannte Polenböller.

Die Vorfälle ereigneten sich in den vergangenen Wochen im Enzkreis, im Kreis Calw, im Kreis Freudenstadt sowie in Pforzheim. Menschen zündeten die verbotenen Knallkörper aus Leichtsinn oder Mutwillen, obwohl von ihnen erhebliche Gefahren ausgehen.

Böller auf Schulhof gezündet

Der jüngste bekannte Vorfall spielte sich am Mittwoch auf dem Schulhof einer Schule in Altensteig ab. Während der großen Pause zündete eine bislang unbekannte Person einen sogenannten Polenböller. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler auf dem Schulgelände auf.

Verletzungen blieben glücklicherweise aus. Polizeibeamte sicherten die Überreste des Feuerwerkskörpers und leiteten weitere Ermittlungen ein.

Illegale Feuerwerkskörper ohne Sicherheitsprüfung

„Polenböller“ besitzen kein amtliches Prüfzeichen und verstoßen gegen das Sprengstoffgesetz. Hersteller brachten diese Knallkörper häufig ohne Qualitätskontrollen und ohne Zulassung in Umlauf. Eine Überprüfung der Explosionskraft, der Stabilität oder des Zündverhaltens fand nicht statt.

Die Polizei wies darauf hin, dass das Zünden solcher Böller schwere Verletzungen verursachen kann. Dazu zählen abgerissene Gliedmaßen, Knalltraumata oder schwere Verbrennungen. In belebten Bereichen wie Schulhöfen oder öffentlichen Plätzen können Explosionen zudem Panik auslösen und weitere Unfälle nach sich ziehen.

Gefahr auch für Tiere

Nicht nur Menschen geraten durch Feuerwerkskörper in Gefahr. Haus- und Wildtiere reagieren häufig mit starkem Stress auf laute Knallgeräusche. Fluchtreaktionen, Verletzungen oder langfristige Verhaltensstörungen können die Folge sein.

Polizei appelliert an Vernunft

Das Polizeipräsidium Pforzheim appellierte eindringlich an einen verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerkskörpern. Illegale Knallkörper wie „Polenböller“ sollen weder gekauft noch gezündet werden.

Zudem erinnerte die Polizei an die gesetzlichen Regelungen: Feuerwerkskörper der Kategorie F zwei dürfen ausschließlich am 31. Dezember ab 18 Uhr bis zum 1. Januar um 1 Uhr gezündet werden. An allen anderen Tagen benötigen Menschen dafür eine Genehmigung der zuständigen Behörde.