
Pforzheim. Die drei hiesigen Lions Clubs fördern gemeinsam das Projekt „Klasse 2000“, das sich die Gesundheitsprävention an Grundschulen zur Aufgabe gemacht hat. Bislang konnten drei Bildungseinrichtungen in Pforzheim an dem Programm teilnehmen. Dank dem Engagement der Lions Clubs sowie von Sponsoren haben nun alle städtischen Grundschulen die Möglichkeit mitzumachen.
Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, aber auch das Selbstbewusstsein, Nein zu sagen – all dies trägt zu einem gesunden Leben bei. Dieses Wissen wird vielen Kindern aber in Zeiten, in denen immer häufiger Grundschüler ohne Frühstück zum Unterricht kommen, nicht in allen Elternhäusern vermittelt. Eine Bildungslücke, die die Kinder in der Zukunft einiges kosten kann: Übergewicht, Abhängigkeiten und Krankheiten können die Folge sein. Genau an diesem Punkt setzt das „Klasse 2000“-Projekt an, bei dem 500 000 Schüler der Klassen 1 bis 4 bundesweit in den Themen Gesundheitsförderung sowie Gewalt- und Suchtvorbeugung unterrichtet werden. Hauptförderer des größten deutschen Gesundheitspräventionsprojekts an Grundschulen sind landauf, landab die Lions Clubs.
Auch in Pforzheim, wo Grundschüler seit mehr als zehn Jahren vom Engagement der Lions profitieren. Verantwortlich für die Koordination in Pforzheim ist Holger Isensee vom Lions Club Pforzheim. Drei Grundschulen, so berichtet er, hätten bislang dank der Zuwendungen des Serviceclubs am „Klasse 2000“-Projekt teilnehmen können. Nun haben sich auch der Lions Club Pforzheim-Enz sowie der Lions Club Johannes Reuchlin der Initiative angeschlossen und gemeinsam ein Sponsorennetzwerk auf die Beine gestellt, das es allen Pforzheimer Grundschulen möglich macht, „Klasse 2000“ in die Lehrpläne aufzunehmen. „Damit ist Pforzheim die zweite Großstadt deutschlandweit, die das flächendeckend anbieten kann“, freut sich Isensee über die erfolgreiche Kooperation. Auch Oberbürgermeister Peter Boch, der sich Familienfreundlichkeit auf die Fahnen geschrieben hat, zeigt sich begeistert von der Möglichkeit für die Pforzheimer Grundschulen – und hat prompt die Schirmherrschaft übernommen. Dank Sponsoren wie der AOK Nordschwarzwald, die 50 Prozent der Kosten übernimmt, sowie einer Großspende der Sparkasse Pforzheim Calw, die die „Anschubfinanzierung“ übernommen hat, wäre nun ausreichend Geld zusammen, damit die neun Grundschulen, die sich bereits angemeldet haben, über vier Jahre an dem Projekt teilnehmen könnten. „Die Tür steht aber allen offen, die anderen Schulen können sich jederzeit anmelden“, versichert Isensee.
Für ihn ist „Klasse 2000“ gerade in Pforzheim nötig. „Wir sind die Stadt mit dem höchsten Migrationsanteil in den Grundschulen. Das Projekt ist umso erfolgreicher, je höher der Migrationsanteil und je niedriger der soziale Status“, erklärt Isensee. Sowohl Lehrer als auch externe Fachleute helfen in bis zu 15 Unterrichtsstunden zu Themen wie Ernährung, Bewegung, aber auch Selbstbewusstsein und Konflikttraining, die Kinder zu „gesunden und selbstbewussten“ Erwachsenen zu erziehen. Die Schulen, die bereits profitieren konnten, sind überzeugt. „Klasse 2000 ist ein sehr beliebtes Programm, das gut in den Alltag integrierbar ist, da es auf den Bildungsplan abgestimmt wurde“, erklärt Rebecca Stralendorff, Rektorin der Grundschule Huchenfeld und Außenstelle Hohenwart.
Mehr über das „Klasse 2000“-Projekt in Pforzheim lesen Sie am Donnerstag, 5. November, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.