Kinder der städtischen Kindertagesstätte „Auf der Insel“ eröffnen den Eutinger Weihnachtsmarkt mit der Unterstützung des Musikvereins. Foto: Jürgen Keller
Pforzheim
Glühweinduft trotz Blechlawine: Eutinger Weihnachtsmarkt lockt trotz A8-Sperrung
  • Jürgen Keller

Pforzheim-Eutingen. Bei der A8-Sperrung vor zwei Wochen schob sich Auto um Auto durch die Eutinger Hauptstraße. Am vergangenen Samstag ging es dort dagegen besinnlich zu. Während sich die Blechlawine vom Kieselbronner Kreisel die Julius-Heydegger-Straße hinunter, die Jägerstraße aufwärts und von Niefern kommend auf der Hauptstraße mühsam durch den Ort schob, herrschte auf weiten Teilen der Hauptstraße Weihnachtsstimmung.

Zum 23. Mal hat sich der Eutinger Ortskern rund um das Rathaus und die evangelische Kirche in einen beschaulichen Weihnachtsmarkt verwandelt. Marktmitorganisator Rolf Kümmel, der auch Vorsitzender des Angelsportvereins ist, zeigte sich erfreut, dass der Markt in diesem Jahr mit 33 Ständen, darunter viele kleinere, gut aufgestellt war und das abwechslungsreiche Programm für eine festliche Atmosphäre sorgte. Angeboten wurden gegenüber den Vorjahren weniger Backwaren aus den Kindergärten, dafür umso mehr Handarbeitskünste und Kunsthandwerkliches, sowie Bücher und Kalender aus dem Heiligen Land, wie auch Arbeiten der Erst- bis Neuntklässler von der Raphael-Förderschule.

Als lobenswert bezeichnete Ortsvorsteher Helge Hutmacher bei der Eröffnung das Engagement des Bauhofs. Eingebunden in den Weihnachtsmarkt war auch das Einkaufen und Bummeln beim Eutinger Einzelhandel im ganzen Ort, auch wenn es im Ortskern selbst, immer weniger Geschäfte gibt. Die Weihnachtstombola versprach Gewinne von Einzelhandel des gesamten Orts.

Ein Wermutstropfen beim rund um erwärmenden Weihnachtsmarkt war allerdings die Gebühr für die Nutzung des öffentlichenn Raums vom Amt für öffentliche Ordnung, die eine Erhöhung der Standgebühr zur Folge hatte und das für eine Arbeit, die ehrenamtlich alles abverlangt. Hutmachers Kommentar dazu: „Aufregen will ich mich nicht, es ist halt so“.

Eröffnet wurde der 23. Weihnachtsmarkt mit den Klängen des Musikvereins Eutingen und dem freudigen Singen der Kinder der städtischen Kindertagesstätte „Auf der Insel“. Da ließ der Nikolaus nicht lange auf sich warten und verteilte Süßes.

Verschiedene Leckereien fanden ihre Genießer wie auch der wärmstens empfohlene Eutinger Schützentrunk „Hudson-Bay“ und das inzwischen zum Eutinger-Kultgetränk gewordene „Kürnbach-Schorle“ aus Weißherbst und Sekt, der „Siedlungsgemeinschaft Igelsbach“. Einen 15 Minuten Weihnachts-Tipp in der Tüte parat hatte das Soziale Netzwerk Schauinsland. Die Gebrauchsanweisung sah vor: Handy ausschalten, Tee aufbrühen, Kerze anzünden, Füße hochlegen, Weihnachtsgeschichte lesen und entspannen. Spannende Geschichten für die kleinen Besucher waren in der DRK-Garage beim Kinderprogramm der evangelischen Kindergärten „Pusteblume“ und „Schwalbennest“ sowie beim Weihnachtsfilm in der Kirche angesagt, wo neben einer Orgelandacht auch besinnliches zum Advent durch den Chor „Contrast 21“ und dem Gesangverein „Eintracht“ zu Gehör gebracht wurde. Brandheiß präsentierte sich nicht nur die Jugendfeuerwehr. Der Pforzheimer Waldkindergarten präsentierte selbstgemachte Feueranzünder.