Professor Sven Lahme freut sich darüber, in der Goldstadtklinik über zwei mit modernster Technik ausgestattete Operationssäle zu verfügen. Foto: Meyer
Jörg Seibold
Pforzheim
Goldstadtklinik erweitert Urologie: Team um Professor Sven Lahme wird verstärkt
  • bsch

Pforzheim. Rund neun Monate ist es her, dass die Goldstadt Privatklinik unter der Leitung von Professor Sven Lahme den Fachbereich Urologie eröffnet hat. Und er wächst stetig. Bereits seit August seien systematisch sämtliche Operationen des urologischen Fachgebietes etabliert worden, so Lahme.

„Mittlerweile liegt der Schwerpunkt der Klinik in der Urologie. Die plastische Chirurgie macht nur noch zehn Prozent aus“, sagt Lahme, der Ärztlicher Direktor und einer der Geschäftsführenden Gesellschafter der Privatklinik ist.

Kürzlich sei nun die Struktur des Fachbereichs Urologie geändert und in einzelne Sektionen geteilt worden: die minimal-invasive Urologie mit dem Schwerpunkt Endoskopie und Laparoskopie/Robotik, die offen-operative sowie die rekonstruktive. „Das urologische Fachgebiet weist eine große Bandbreite vollkommen verschiedener Disziplinen und OP-Methoden auf“, erklärt Lahme. Bei der Vielzahl spezialisierter OP-Techniken sei es heute für einen einzelnen Operateur kaum mehr möglich, das gesamte Fachgebiet abzudecken. Deshalb sei für die rekonstruktive Urologie Privatdozent Jörg Seibold als Chefarzt eingestellt worden. Er sei in diesem Bereich einer der führenden Experten und Spezialist bei der Korrektur von angeborenen Harnröhrenfehlbildungen, der Behandlung von narbigen Verengungen der Harnröhre unter Verwendung von Mundschleimhaut und der Wiederherstellung der Zeugungsfähigkeit nach Sterilisationsoperationen. Mit seiner Ernennung sei das Team der Ärzte in diesem Fachbereich auf drei gewachsen. Lahme selbst befasst sich schwerpunktmäßig mit den minimal-invasiven Operationstechniken. Dazu gehört insbesondere die von ihm 2001 eingeführte Methode der Mini-PCNL für die Harnsteinbehandlung.

Bei Behandlungen und Operationen können die Ärzte auf die neuste Technik zurückgreifen, wie Lahme betont. Selbst Live-Übertragungen sind in den beiden Operationssälen möglich. So können Ärzte und Fachleute auf der ganzen Welt den Operateuren über die Schultern schauen. Das Einverständnis der Patienten vorausgesetzt, wie Lahme betont. Im Sommer dieses Jahres soll abschließend noch die roboterassistierte da Vinci Operation eingeführt werden. „Damit wird dann das gesamt operative Behandlungsspektrum zur Verfügung stehen“, so Lahme.

Für die stationäre Behandlung stehen insgesamt zehn Zimmer zur Verfügung. „Eine Krankenschwester betreut maximal acht bis zehn Personen stationär“, erklärt Lahme. Allerdings steht das Angebot nur privatversicherten, selbstzahlenden und ausländischen Patienten zur Verfügung.

„Ich fühle mich wirklich wohl“, sagt Lahme über seine neue Wirkungsstätte. Mit seinem früheren Arbeitgeber dem Siloah St. Trupert Klinikum war er im vergangenen Jahr im Streit auseinandergegangen. Die Geschäftsführung habe den Chefarzt wegen Falschabrechnung gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung außerordentlich und fristlos gekündigt, hieß es damals vonseiten der Klinik. Die Darstellung des Siloah sei „im Zusammenhang mit einer Furcht vor zukünftiger Konkurrenz bei der Versorgung urologischer Patienten“ zu werten, hatte Lahme damals gekontert.

Themen