


Pforzheim. Als der große Moment näher rückt an diesem sonnigen Mittwochmorgen, ist die allgemeine Anspannung förmlich greifbar. „Wir freuen uns tierisch auf die Wiedereröffnung“, sagt Wildpark-Chef Carsten Schwarz, räumt aber ein: „Wir sind wahnsinnig aufgeregt, weil das ja ein ganz neues Land ist, dass wir hier nun erobern. Wir mussten den Betrieb komplett umkrempeln.“ Als dann um Punkt 10 Uhr die ersten Besucher die Kontrolle am neu geschaffenen Zugangsbereich passieren, stehen Schwarz und sein Team Spalier: Eine La-Ola-Welle schwappt den Gästen entgegen.
In einem rundherum herausgeputzten Park treffen die Besucher auf Hagenschieß-Bewohner, die besonders neugierig und auch gleich wieder zutraulich sind. Mensch und Tier haben sich ganz offensichtlich vermisst: kein Wunder nach dieser 72 Tage währenden Zwangspause wegen Corona.


Wildpark Pforzheim wieder eröffnet
Vieles ist nun anders, und doch scheint keiner zu fremdeln mit der neuen Normalität. Das liegt sicher auch daran, dass am Einlass als Ansprechpartner der städtische Digitalisierungsbeauftragte Kevin Lindauer sowie Jochen Weiland von der Firma jweiland.net aus Filderstadt parat stehen, die das Reservierungssystem programmiert hat. „In einer Hauruck-Aktion“, wie Lindauer betont. Der neue digitale Service auf der städtischen Internetseite soll künftig auch für Museen oder Veranstaltungen zur Verfügung stehen. So lassen sich Besucherzahlen regeln und das Bilden von Schlangen vermeiden, erläutert Lindauer die Vorzüge. Auch das Lösen von Parkscheinen funktioniert am Wildpark nun kontaktlos übers Smartphone.

Endlich: Wildpark Pforzheim nach Corona-Pause wieder geöffnet
Pro Zeitfenster am Vormittag und am Nachmittag stehen je 400 Tickets zur Verfügung, die verbindlich, aber kostenfrei zu buchen sind. Für den Eröffnungsmorgen haben sich rund 350 Wildpark-Freunde registriert, der Nachmittag ist gar komplett ausgebucht. Man wolle „eher vorsichtig“ starten, das Verhalten der Besucher und deren Disziplin beobachten und daraus gegebenenfalls Rückschlüsse für Anpassungen ziehen, schildert Schwarz die Strategie.
Private Sicherheitsprofis haben das Konzept zum Infektionsschutz mitentwickelt. Besucher kommen nicht durch den Haupteingang, sondern über den nördlich gelegenen Kiesweg in die Anlage und verlassen ihn südlich zwischen Parkplatz 1 und 2. Mit einem Kollegen achtet Frances Schwamberger von Schwamberger Security aus Karlsruhe etwa darauf, dass tatsächlich alle Neuankömmlinge ein Ticket vorweisen können und dass jede Person über sechs Jahre Mundschutz trägt.

Welch Strahlkraft der Park hat und wie sehr sich gerade junge Familien nach Freizeitangeboten sehnen, zeigt der Blick auf die Kennzeichen geparkter Autos. Aus Esslingen, Böblingen und Stuttgart sind Ausflügler angereist, aber auch aus der Pfalz, aus Balingen oder Konstanz. Zum ersten Mal seien sie hier, berichten Marc und Lea aus Backnang. Sie hätten „sehr gute“ Online-Rezensionen über den Wildpark gelesen.
Tickets für den Wildpark gibt es auf www.pforzheim.de/wipa.
Mehr über den Neustart des Wildparks lesen Sie am Donnerstag, 28. Mai, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

