Der scheidende Chefarzt Thomas Bernar, hier mit der Leiterin der Kinderintensivstation Ulrike Scheier-Näser und Oberärztin Rahel Schuler (von links) hat auch eng mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin zusammengearbeitet. Foto: PZ-Archiv/Ketterl
Pforzheim
Helios Klinikum verliert einen weiteren Chefarzt: Sorgen um Versorgung werden laut

Pforzheim. Es kommt nicht allzu oft vor, dass Ärzte einem Kollegen eine Abschieds-Anzeige aufgeben. Aber für Dr. Thomas Bernar haben es die niedergelassenen Gynäkologen getan. „Mit großem Bedauern erfahren wir, dass der Chefarzt der gynäkologischen und geburtshilflichen Abteilung des Helios Klinikums Pforzheim verlässt“, heißt es in der Annonce, die auch der Vorsitzende der Ärzteschaft Pforzheim-Enzkreis, Markus Haist, mit unterzeichnet hat.

„Er hat einfach einen sehr kollegialen Stil zwischen den Kliniken und auch den niedergelassenen Gynäkologen gepflegt, es tut uns wirklich sehr leid, dass er geht“, begründet Haist dieses Signal der Wertschätzung. Mit Bernars Weggang, für den laut Kliniksprecherin Silke Bentner noch kein Zeitpunkt feststeht, wird bei Haist die Befürchtung eines Versorgungsproblems laut, sollte die Lücke nicht bald wieder geschlossen werden. Vor allem sorgt sich Haist um das Perinatalzentrum, das Frühgeborene versorgt. „Das hängt ja mit der Geburtshilfe eng zusammen“, sagt der Gynäkologe.

Das Helios Klinikum wiederum verliert mit Bernar binnen kurzer Zeit einen weiteren Chefarzt. Dass zudem auch viele Stellen für Ärzte anderer Positionen und Fachrichtungen unbesetzt sind, kommt für manche Beobachter nicht von ungefähr. Sie führen die Fluktuation auch auf den wirtschaftlichen Druck eines aktiengeführten Unternehmens zurück.

Das Helios Klinikum geht allerdings nicht davon aus, dass Bernars Weggang Auswirkungen auf das Perinatalzentrum haben wird. In der geburtshilflichen Abteilung sei die Qualifikation des Perinatalschwerpunkts durch einen Oberarzt abgedeckt, sagt Bentner. Natürlich sei der Weggang mehrerer Chefärzte zum gleichen Zeitpunkt bedauerlich, basiere aber auf den persönlichen Entscheidungen jedes Einzelnen. Die medizinische Versorgung der Patienten sei aber trotz allem durch das ärztliche Team der jeweiligen Abteilung sichergestellt.

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