Nach aktuellem Stand soll das ehemalige Badgebäude in Huchenfeld in den Pfingstferien 2021 abgerissen werden, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Foto: Meyer
Pforzheim
Huchenfeldern geht Neubau ihres Bads nicht schnell genug - Schwimmen laut Büscher ab 2024

Pforzheim-Huchenfeld. Wenn der Erste Bürgermeister Dirk Büscher nach Huchenfeld kommt, geht es meistens um das Stadtteilbad. So auch bei seinem Besuch in der Sitzung des Ortschaftsrats an diesem Donnerstagabend in der Hochfeldhalle. Dabei schafft er zunächst das Gerücht aus der Welt, die Verwaltung könnte die Kapitaleinlage in Höhe von 30 Millionen Euro an den Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrs- und Bäderbetriebe (EPVB) wieder zurücknehmen. „Die bleiben in der Kasse des EPVB“, so Büscher deutlich. Ungefähr auf dieselbe Summe hätte sich im Übrigen auch das coronabedingte Loch in der Stadtkasse – bedingt durch Mindereinnahmen an Gewerbesteuer und einen höheren Bedarf an Sozialleistungen – ohne Landes- und Bundesmittel belaufen. „So kommen wir für 2020 mit einem blauen Auge davon“, sagt der Finanzdezernent, bevor er den Zeitrahmen für Rück- und Neubau des Stadtteilbads kurz skizziert.

Abriss in den Pfingstferien

Mit der Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen für den Rückbau des Gebäudes neben der Grundschule sei die Verwaltung fast fertig, sodass die Ausschreibung demnächst beginnen könne. Die Vergabe der Arbeiten soll laut Büscher noch Ende des Jahres erfolgen, „damit im Januar 2021 der Abbruch beginnen kann.“ Der eigentliche Abriss sei dann aber für die Pfingstferien anvisiert, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Was den Neubau angeht, sollen im kommenden Monat Gespräche geführt werden, um ebenfalls bis Jahresende den Auftrag an einen Generalplaner vergeben zu können. Parallel laufen Koordinierungsgespräche. Hier sei kommende Woche der erste Termin mit dem Projektträger und verschiedenen Stellen von Land und Bund im Hinblick auf das Huchenfelder Bad angesetzt. Diese begleiteten die Stadt über den gesamten Förderzeitraum. Mit dem endgültigen Förderbescheid rechne man vor der Sommerpause 2021. Generell liege man im Zeitplan, so Büscher.

Eine Aussage, die Wolfgang Reiß (Aktiv für Huchenfeld) so nicht stehenlassen möchte: „Das Bad ist mittlerweile ein Jahr und neun Monate geschlossen. Nach den ursprünglichen Plänen hätte der Abbruch bereits diese Pfingstferien stattfinden sollen.“ Büscher verweist abermals darauf, dass die politische Entscheidung erst im Frühjahr gefallen sei. „Erst da waren wir in der Lage, überhaupt Geld bereitzustellen“, so der Bürgermeister. „Die Diskussion über die Vergangenheit möchte ich nicht mehr führen, wir setzen alles daran, dass wir das nun hinbekommen.“ Die einzig wichtige Frage für Bernd Heintz (Freie Wähler): „Wann können wir denn nun schwimmen?“ Bis Anfang Mitte 2024 müssen sich die Huchenfelder da wohl noch gedulden. So sei dies auch mehrfach kommuniziert worden, antwortet Büscher. Weil es laut Ortsvorsteherin Sabine Wagner „schwierig ist, Leute zu begeistern, für ein Bad zu spenden, das 2024 zum Schwimmen einladen soll“, wurde der Förderantrag zunächst ohne die Angabe von Drittmitteln für ein Kinderbecken eingereicht. Auch Ilona Metzger (Aktiv) fragt nach Möglichkeiten, den Zeitplan zu straffen. „Wir reißen nicht 2021 ab und überlegen uns danach, wie wir bauen“, versichert Büscher. Das Ganze laufe parallel.

Eutinger Bad: Dach ist saniert

Parallel laufen auch die Planungen für das Emma-Jaeger-Bad, hier rechnet man mit einer Fertigstellung 2025. Über den Sachstand im Gesamten wird Bäderchef Lutz Schwaigert kommende Woche in der Sitzung des Werkeausschusses des Gemeinderats (Montag, 21. September, 16 Uhr) Auskunft geben. „Es gibt viele Baustellen“, weiß Büscher. Das Erfreuliche: Die Sanierung des Dachs des Eutinger Bads sei schneller vonstattengegangen, als zunächst vorgesehen. Im Wartberg habe man zuletzt Behelfsumkleidekabinen aufgestellt. Die von Rätin Margarete Schaefer (CDU) als kompliziert empfundene dortige Ticketvergabe verteidigte Büscher. Zeitfenster zu vergeben und dazwischen zu reinigen – so hätten es die meisten Betreiber gehandhabt. „Dass das zu Einschränkungen führt, ist klar, aber andere Standorte haben erst gar nicht geöffnet.“ Wie berichtet, hatte man die Saison auf dem Wartberg sogar bis zum morgigen Sonntag verlängern können.