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Symbolbild: Adobe Stock 

In Rinde geritzte Nazisymbole in Pforzheim: Staatsschutz ermittelt

Pforzheim. An einem Baum nahe dem Davosweg in Pforzheim prangen Nazisymbole. Das darf nicht so bleiben. Den Tätern droht Ungemach.

Hier spaziert jeder vorbei, der vom Davosweg an der Nagold auf Höhe der Brücke bei der Seegerstraße hoch zur Friedenstraße gelangen will. Direkt an dieser Fußgängersteige steht ein Baum, der es im Wortsinn in sich hat. In dessen Rinde haben unbekannte Nazisymbole geritzt – ein Hakenkreuz und die Buchstaben „SS“, die für Hitlers Schutzstaffel stehen. Darf das sein, und kann das bleiben? Ganz klar: nein, wie Polizeisprecherin Simone Unger bestätigt.

Erst durch den Hinweis der PZ habe die Polizei von dieser politisch motivierten Naturschändung erfahren. „Der Staatsschutz wurde in Kenntnis gesetzt, und Ermittlungen werden eingeleitet“, berichtet Unger. Denn dieses Ritzen der Rinde erfülle den Tatbestand von Paragraf 86a des Strafgesetzbuchs: das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Kein Kavaliersdelikt. Der Strafrahmen reicht von einer Geldbuße bis zu drei Jahren Haft.

Die Ermittlungen dürften knifflig sein.

Unmittelbare Auswirkungen hat die Entdeckung des Frevels für städtisches Personal. Die Stadtverwaltung, genauer deren Grünflächenamt, sei von der Polizei umgehend informiert worden, so Unger. Kommunale Mitarbeiter würden „die Örtlichkeit in Augenschein nehmen und die erforderlichen Maßnahmen treffen“.Die Symbole aus dem öffentlichen Blickfeld zu nehmen, dürfte bei einem Baum am Wegesrand eine echte Herausforderung sein.

Claudius Erb

Claudius Erb

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