
Pforzheim. Selbst der sportliche und im Rollstuhlfahren versierte städtische Inklusionsbeauftragte scheiterte beim Selbsttest an dieser Hürde auf dem Pforzheimer Sonnenhof. Dieser Bordstein soll nach langem Ringen von Bürgern nun tatsächlich bald abgesenkt und die Gefahrenxtelle so entschärft werden. Demnächst will die Stadtverwaltung zudem einen digitalen Barrieremelder an den Start bringen.
Sie hat telefonisch, schriftlich und persönlich im Rathaus um Abhilfe gebeten, hartnäckig nachgehakt und jede Woche aufs Neue jene gefährlichen Situationen vor Augen gehabt, die sie in ihrem Ringen bestärkte. Denn Anlass zum Resignieren hätte es eigentlich genug gegeben. „Das ziehe ich jetzt durch, auf Biegen und Brechen“, sagt PZ-Leserin Elisabeth Hölzer: „Ich mache das ja für alle Bürger.“ Dass Anfang dieser Woche nun der städtische Inklusionsbeauftragte Mohamed Zakzak vor Ort war, nährt ihre Hoffnung, dass der zu hohe Bordstein an der Carl-Schurz-Straße auf dem Sonnenhof nun doch bald abgesenkt und damit eine Gefahrenstelle für Menschen, die auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, entschärft werden könnte.

Eine Verwandte Hölzers lebt in jenem Gebäudekomplex, der der Stadtbau gehört und vom Unternehmen Schauinsland betrieben wird. Rund 100 Einheiten für Betreutes Wohnen birgt dieses Haus, zudem eine Tagespflege. Am nahen Fußgängerüberweg samt Zebrastreifen ist der Bordstein allerdings so hoch, dass er für auf Gehhilfen angewiesene Passanten zur unüberwindbaren Barriere wird.
Die Folge ist auch beim Ortstermin zu sehen: Senioren irren mit ihrem Rollator durch den hier sehr regen und – trotz des Tempo-30-Schilds – recht zügigen Straßenverkehr und nutzen die Fahrbahn, um die Kreuzung zur Konrad-Adenauer-Straße zu überwinden.

„Extrem“ sei diese Schwelle, bestätigt nun Zakzak: „Ohne fremde Hilfe wäre ich umgekippt.“ Dass ältere Menschen auf der Fahrbahn über die Kreuzung gingen, sei „lebensgefährlich“. Die Abhilfe habe hohe Priorität. Zakzak will nun umgehend das Gespräch mit dem Baudezernat suchen, um einen Zeitplan für eine Lösung zu erstellen, die zunächst eine provisorische sein könne, aber eine gute sein und schnell umgesetzt werden müsse.
Zakzak weiß, dass dies beileibe nicht die einzige Problemstelle im Stadtgebiet ist. Deshalb will er – möglicherweise schon zum 1. Februar – einen Barrieremelder an den Start bringen, durch den Bürger über die städtische Internetseite solche Hürden melden können.
Mehr über den Kampf gegen Barrieren lesen Sie am Mittwoch in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.