Stiftungsrat Sitzung 2022
Auch in einem schwierigen Jahr gut gelaunt: der Stiftungsrat der Jakob-und-Rosa-Esslinger-Stiftung um Stiftungsvorstand Albert Esslinger-Kiefer (Dritter von links) und Stiftungsratsvorsitzenden Thomas Satinsky (Mitte).
Meyer
Pforzheim
Jakob-und-Rosa- Esslinger-Stiftung schließt schwieriges Jahr 2022 ab

Pforzheim. Normalerweise sind die Stiftungsratssitzungen der Jakob-und-Rosa-Esslinger-Stiftung eine flotte Angelegenheit. Die Tagesordnungspunkte werden zügig abgearbeitet und man freut sich, dass man mit den Ausschüttungen aus einem Gesamtvermögen von mehr als zwei Millionen Euro im vorigen Jahr viel Gutes tun konnte. In diesem Jahr wurde dagegen intensiv über die Finanzen der Stiftung von Albert Esslinger-Kiefer, dem Verleger der „Pforzheimer Zeitung“, diskutiert. Kenntnisreich und engagiert trugen die Finanzfachleute der Stiftung die Entwicklung auf den Kapitalmärkten vor. Denn wie Privathaushalte ist die Stiftung ebenso von Inflation und Ukrainekrieg betroffen.

Im Klartext bedeutet dies, dass künftig weniger Geld zur Unterstützung von Bildungsprojekten in Pforzheim und dem Enzkreis zur Verfügung steht. „Dennoch wird sich die Stiftung weiter massiv für unser Gemeinwesen und unsere Gesellschaft einsetzten“, verspricht Esslinger-Kiefer. Denn der Herausgeber der Pforzheimer Zeitung will mit seiner Stiftung jungen Menschen bei einer sinnvollen Lebensführung unterstützen. Die Liste der Förderprojekte ist lang: Bücher und Leseecken in Schulen, Tablets sowie Videoproduktionen.

Schwächen ausgleichen

„Dabei spielt es keine Rolle, ob die Projekte eine digitale oder analoge Ausrichtung haben“, sagt der Stiftungsratsvorsitzende Thomas Satinsky. Entscheidend sei, dass die Grundkompetenz von Kommunikation gefördert und gefordert werde. Damit verbunden sind Lesen und Schreiben. Immer häufiger begegne man bei den Förderprojekten – speziell in sozialen Brennpunkten Pforzheims – Kindern, die nicht richtig lesen und schreiben können.

Diese Schwächen prägen unter Umständen ein Leben lang, da Lesen und Schreiben unabdingbar für Schule und Beruf sind. „Letztlich“, so Esslinger-Kiefer, „beginnt das im Elternhaus, in den Kindertagesstätten oder Jugendeinrichtungen“. Diese würden die Kinder von klein auf prägen und schließlich auch über Erfolg oder Misserfolg im Beruf mitentscheiden.

Die zentrale Veranstaltung war auch in diesem Jahr wieder der Autorenwettbewerb „Kreative Köpfe“, an dem sich mehr als 500 Kinder beteiligten. Stiftungsvorstand Esslinger-Kiefer hob hervor, dass man mit den ausgelobten Preisgeldern und Sachpreisen zu den am höchsten dotierten Wettbewerben Deutschlands zähle. Das Geld, so der Verleger, sei hervorragend investiert, nämlich in die Bildung der Kinder.

Zurück zu den Finanzen des Jahres 2021: Ja, die Esslinger-Stiftung hat mit den schwankenden Geldmärkten zu kämpfen. Trotz kluger und durchdachter Anlagestrategie sind die Erträge nicht mehr so hoch wie früher. Dennoch kann die Stiftung weiter in die Förderung junger Menschen investieren. Nach der Erläuterung zum Jahresabschluss wurde der Stiftungsvorstand einstimmig entlastet.

Albert Esslinger-Kiefer erklärte, dass man weiterhin die Stiftungsstrategie verfolgen werde, kleine und vereinzelt auch größere Projekte in Pforzheim und der Region zu unterstützen.