Während andere streiken, koordiniert Leiterin Cornelia Binder (links) im Adolf-Haap-Haus mit Erzieherin Margitta Plettinger-Pinder den Betrieb. Foto: Meyer
Pforzheim
Kitastreik in Krisenzeiten: Einrichtungen in Pforzheim am Dienstag erneut geschlossen

Pforzheim. Zwei Tage vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hat es im Südwesten am Dienstag erneut Warnstreiks gegeben. Laut der Gewerkschaft Verdi legten mehr als 5000 Beschäftigte vorübergehend ihre Arbeit nieder – darunter 61 Erzieher aus Pforzheim. Fünf städtische Kitas waren deshalb komplett geschlossen, an sieben lief nur ein eingeschränkter Betrieb.

Für rund 100 Streikende aus Pforzheim und der Region ging es am Dienstag nach Karlsruhe, wo mehr als 1300 Teilnehmer auf mehr als zwei Kilometer eine Menschenkette auf der Kaiserstraße bildeten. Wie berichtet, fordern Verdi und der Beamtenbund dbb für die Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro. Die Arbeitgeber bieten insgesamt 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in drei Jahresstufen an. Morgen beginnt die dritte Verhandlungsrunde. „Ich schätze, übers Wochenende wissen wir, woran wir sind“, sagt Holger Egger, Verdi-Bezirksvorsitzender und Personalratschef im Landratsamt. . Bis dahin werde nicht mehr gestreikt.

Verschlossene Türen derweil etwa beim Hort an der Steubenstraße. Foto: Meyer

Elternvertreterin Jasmin Schäfer (GEPK) hält den Zeitpunkt für mehr als ungünstig. „Die Geduld der Arbeitgeber ist aufgebraucht. Wir brauchen wieder eine verlässliche Kinderbetreuung.“ Man akzeptiere die Streiks, heißt es seitens der Stadtverwaltung, stelle sich aber die Frage, „ob dies während der laufenden Corona-Pandemie mit steigenden Infektionszahlen tatsächlich der richtige Zeitpunkt dafür ist“. Diese Kritik ziele auch auf die gewählte Art des Protests ab – die Menschenkette mit 1300 Teilnehmern.

Mehr über den Kitastreik lesen Sie am Mittwoch, 21. Oktober,. in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.