Neben Kräutern gibt es im Garten auch vier Renaissance-Statuen zu entdecken, die die Jahreszeiten symbolisieren – wie hier den Winter in Form eines alten Mannes. Foto: Meyer
Idyllisch liegt der Hof neben der alten Pfarrscheune (links). Foto: Meyer
Emil Salms „Brunnenbüble“ ist ein Mädle – seine Nichte stand Modell. Foto: Meyer
Pforzheim
Knapp 2000 Jahren Pforzheim auf der Spur: PZ-Leser entdecken das Museumsareal

Pforzheim. Ein Schloss, drei Klöster und dutzende Gewerke – Pforzheims Geschichte, die im Jahr 90 nach Christus als römische Siedlung „Portus“ ihren Anfang nahm, ist reich an Bauwerken, Persönlichkeiten, aber auch Katastrophen, die es wert sind, erzählt zu werden.

Einige dieser Anekdoten hatte Kunsthistorikerin Christina Klittich für die Leser der PZ-Sommeraktion „Schau mal, wo Du lebst“ am Freitagvormittag im Gepäck, als sie die 24-köpfige Gruppe zwei Stunden über das Museumsareal rund um die alte Pfarrkirche St. Martin, das Alte Schulhaus – heute Heimat des Stadtmuseums – und die Kräutergärten führte.

Gleich zum Beginn der Zeitreise auf dem geschichtsträchtigen Areal, das den Zweiten Weltkrieg weitestgehend unbeschadet überstanden hatte, ging es dabei in eine echte Oase. Der 1990 aus Privathand in städtisches Eigentum überführte Kräutergarten lockte nicht nur mit 250 Jahre alten Renaissance-Statuen, die eigentlich für den Karlsruher Schlosspark vorgesehen waren, einem Barfußpfad und Exponaten des Künstlers Günter Beck, sondern auch mit schillernden Blumenteppichen, üppigen Gemüsefeldern und reifen Trauben, von denen die ein oder andere genascht wurde. Besonders nostalgisch ging es beim Besuch des Themenraums „Pforzheimer Straßenbahn“ im Untergeschoss des Stadtmuseums zu, in dem die PZ-Leser Platz in einem Waggon-Querschnitt nehmen konnten. 1900 nahm die Lokalbahn zwischen Ittersbach und Brötzingen die Fahrt auf, ein Jahr später sollten weitere Linien folgen. Bis der Tornado „Lothar“ das Ende der Straßenbahnen, das ohnehin für 1968 angesetzt war, frühzeitig einläutete. Eines ist jedoch, trotz Umstieg auf Busse, erhalten blieben: Noch heute verbindet die Linie 1 die Innen- mit der Oststadt, die Linie 3 mit Dillweißenstein. Schon vor 100 Jahren waren die Ziele mit „Gaswerk“ und „Papierfabrik“ dieselben.

Mehr über die Führung über das Museumsareal lesen Sie am Samstag, 17. August, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.